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2) Ausmaß und Wirksamkeit des Sündenfalles
Die Lehre von der völligen Unfähigkeit (sie besagt, dass die Menschen in ihren Sünden tot sind) besagt keineswegs, dass alle Menschen gleich schlecht sind oder dass jeder Mensch so schlecht sei, wie er es sein könnte, noch auch dass jemandem die Tugend völlig fehle oder dass die menschliche Natur in sich schlecht sei. Auch besagt sie nicht, dass der menschliche Geist nicht arbeite und noch weniger, dass der Körper tot sei. Was sie dagegen sagt, ist dies: Seit dem Sündenfall befindet sich der Mensch unter dem Fluch der Sünde; er wird von falschen Prinzipien gelenkt und ist völlig unfähig, Gott zu lieben oder irgendetwas zu seiner eigenen Errettung beizutragen. Seine Verderbtheit ist extensiv, nicht notwendigerweise intensiv. In diesem Sinne ist der Mensch völlig untauglich, unfähig, dem Guten total abgewandt und vollkommen zu allem Bösen geneigt. Er besitzt die feststehende Neigung, gegen Gottes Willen zu handeln und entscheidet sich instinktiv und willentlich zum Bösen. Durch seine Geburt schon entfremdet, wählt er die Sünde. Diese Unfähigkeit ist keine Unfähigkeit, sich überhaupt willentlich zu entscheiden; es ist die Unfähigkeit, sich willentlich für das Heilige zu entscheiden. Dieser Zustand brachte Luther dazu, zu sagen:
»Nachdem nämlich zugestanden und begriffen ist, dass der freie Wille, nachdem er die Freiheit verloren hat, unter die Knechtschaft der Sünde gezwungen worden ist und gar nichts Gutes wollen könne, so kann ich aus diesen Worten nichts anderes entnehmen, als dass der freie Wille ein leeres Wörtchen ist, dessen Inhalt verloren ist.«6262 Martin Luther, De servo arbitrio („Vom unfreien Willen“). http://www.heiligenlexikon.de/Literatur/Martin_Luther_unfreier_Willen.htm.
Dies bedeutet für die Erlösung, dass der natürliche, unbekehrte Mensch nicht zwischen Gut und Böse wählen kann, sondern nur zwischen verschiedenen Graden des Bösen; dies aber ist mit »Willensfreiheit« nicht richtig ausgedrückt. Die Tatsache, dass der gefallene Mensch immer in gewissem Sinne moralisch handeln kann, beweist nicht, dass er irgend etwas zu seiner Errettung beitragen kann, denn seine Motive können völlig falsch sein.
Der Mensch handelt zwar frei, kann aber nicht aus sich selbst aus Gott lieben. Sein Wille ist frei in dem Sinne, dass er nicht gezwungen wird. Genau wie der Vogel mit gebrochenem Flügel »frei« ist zu fliegen, es aber nicht kann, so ist der natürliche Mensch »frei«, zu Gott zu kommen, kann es aber nicht. Wie kann er auch seine Sünden bereuen, die er doch liebt? Wie kann er zu Gott kommen, den er doch hasst? Es ist die Unfähigkeit des Willens, mit welchem der Mensch handelt. Jesus hat gesagt: »Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse« (Joh 3,19). An einer anderen Stelle sagt er: »Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen« (Joh 5,40). Des Menschen Ruin liegt hauptsächlich in der Perversion seines Willens. Er kann nicht kommen, weil er nicht kommen will. Es wäre genug Hilfe da, wenn der Wille sie nur annehmen könnte. Paulus sagt: » … das Trachten des Fleisches … ist Feindschaft gegen Gott; denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan und kann es auch nicht« (Röm 8,7).
Anzunehmen, dass der Mensch Gott lieben könne, weil er überhaupt lieben kann, ist genauso klug wie anzunehmen, dass das Wasser, weil es fließen kann, auch bergauf fließen kann oder dass ein Mensch, weil er in einen Abgrund stürzen kann, auch wieder hinaufstürzen könne. Der gefallene Mensch sieht nichts Begehrenswertes in dem Einen, der über alles liebenswert ist, dem »Schönsten unter Zehntausenden«. Er kann Jesus wohl als Person bewundern, aber Gott will er ihn nicht sein lassen; er widersteht dem Einfluss des Heiligen Geistes mit all seiner Kraft. Sein natürliches Element ist nicht die Gerechtigkeit, sondern die Sünde — daher hat er kein Bedürfnis nach Erlösung.
Die gefallene Natur des Menschen gibt Anlass zur verstocktesten Blindheit, Unvernunft und Ablehnung all dessen, was Gott betrifft. Sein Wille wird von einer verdunkelten Vernunft gelenkt, die Süßes »bitter« nennt und Bitteres »süß«, die Böses »gut« und Gutes »böse« nennt. Soweit es ihre Beziehung zu Gott betrifft, will diese Vernunft ausschließlich das Böse, und das ganz freiwillig. Ungezwungenheit und Versklavung koexistieren auf diese Weise, mit anderen Worten: Der gefallene Mensch ist moralisch dermaßen blind, dass er konstant das Böse dem Guten vorzieht, genau so wie die gefallenen Engel oder Dämonen. Wenn der Christ einst völlig geheiligt sein wird, wird er den heiligen Engeln gleich immer das Gute wählen und tun. Beide Zustände stimmen mit der Idee der Freiheit und der moralischen Verantwortung überein. Doch während der gefallene Mensch dermaßen handelt, wird er doch niemals zur Sünde gezwungen, sondern er tut sie willig und freut sich an ihr. Seine Veranlagung und seine Wünsche neigen zum Bösen; er handelt wissentlich und willentlich völlig ungezwungen, eben seinen Gedanken entsprechend. Diese natürliche Neigung oder der Appetit auf das Böse ist das charakteristische Merkmal seiner gefallenen und zerrütteten Natur, so dass, wie Hiob sagt, er »Unrecht säuft wie Wasser« (Hiob 15, 6).
Wir lesen, dass »der natürliche Mensch nicht annimmt, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss« (1 Kor 2,14). Ich kann nicht verstehen, wie jemand den klaren Sinn dieser Stelle erfassen kann und immer noch behaupten kann, der Mensch könne sich von sich aus Gott zuwenden! Der Mensch kann in seinem natürlichen Zustand Gottes Reich nicht einmal sehen — um wie viel weniger kann er dann erst hineingehen? Ein unkultivierter Mensch mag ein wunderschönes Kunststück betrachten, aber es fehlt ihm jeglicher Sinn, seine Vortrefflichkeit angemessen zu schätzen. Er kann die Figuren einer komplexen, mathematischen Gleichung betrachten, aber sie bedeuten ihm nichts. Pferde und Kühe sehen den gleichen, wunderschönen Sonnenuntergang oder auch andere Phänomene in der Natur, dem Zauber dieser Phänomene gegenüber jedoch bleiben sie blind. So ist es auch mit der frohen Botschaft des Kreuzes, wenn sie dem Nichtwiedergeborenen entgegengebracht wird: Er kann sie wohl intellektuell verstehen, kann von den Tatsachen und Lehren der Bibel wissen, aber er kann sie nicht geistlich einschätzen oder ihre Vortrefflichkeit erkennen; die Botschaft erfreut ihn nicht. Derselbe Christus ist dem einen ohne Anmut und Form — weshalb sollte er ihn da begehren? Für den andern ist er der Fürst des Lebens und der Retter der Welt, der Mensch gewordene Gott; ihm ist es unmöglich, ihn nicht anzubeten, nicht zu lieben und ihm nicht zu gehorchen.
Diese umfassende Unfähigkeit gründet allerdings nicht nur in der verkehrten moralischen Natur, sondern auch in Unwissenheit. Paulus schrieb, dass die Heiden »leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens« (Eph 4, 7f.). An einer anderen Stelle sagt er: »Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen, uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft« (1 Kor 1,18). Als er sagte: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«, dachte er nicht (wie manchmal angenommen wird) an die Herrlichkeiten des Himmels, sondern an die geistlichen Wirklichkeiten dieses Lebens, welches von Nichtwiedergeborenen nicht gesehen werden kann, wie der folgende Vers erklärt: »Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist« (1 Kor 2,9.10). Jesus sagt: »Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will« (Mt 11,27). Hier wird uns klar gesagt, dass der Mensch in seiner alten, unerleuchteten Natur Gott in keinem Sinn des Wortes kennt und dass der Sohn souverän wählt, wem er die rettende Kenntnis Gottes anvertraut. Dem gefallenen Menschen fehlt die geistliche Unterscheidungsfähigkeit. Sein Verstand ist blind, sein Geschmack und seine Gefühle sind verdreht. Da dieser Zustand seines Geistes seiner Natur angeboren ist, liegt es außerhalb jeglicher Willenskraft, ihn zu ändern. Vielmehr beherrscht dieser Zustand des Geistes die Affekte und Willensakte. Die Auswirkung der Wiedergeburt wird im Zusammenhang mit dem göttlichen Auftrag sichtbar, den Paulus bei seiner Bekehrung erhielt, als ihm gesagt wurde, dass er zu den Heiden gesandt werde, »um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Herrschaft des Satans zu Gott« (Apg 26,18).
Jesus lehrte dieselbe Wahrheit in anderer Gestalt, als er zu den Pharisäern sagte: »Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun« (Joh 8,43f). Sie konnten nicht verstehen, ja sein Wort nicht einmal in einer verständlichen Art hören. Für sie waren seine Worte nichts als Torheiten und Verrücktheiten; sie klagten ihn dämonischer Besessenheit an (V. 48.52). Nur seine Jünger kannten die Wahrheit (V. 31.32); die Pharisäer waren Kinder des Teufels (V. 42.44) und Sklaven der Sünde (V. 34), obgleich sie sich selber davon frei glaubten (V. 33).
Ein andermal lehrte Jesus, dass kein guter Baum schlechte Früchte trägt noch ein schlechter Baum gute. Da dieses Gleichnis gute und böse Menschen veranschaulicht, was kann es da anderes meinen, als dass die einen von bestimmten Basisprinzipien geleitet werden, während die anderen von ganz anderen Prinzipien geleitet werden? Die Früchte dieser beiden Baumarten sind Taten, Worte, Gedanken, die, wenn sie gut sind, aus einer guten Natur stammen, und böse, wenn sie einer bösen Natur entstammen. Es kann nicht sein, dass eine Wurzel Früchte verschiedener Art hervorbringt. Daher leugnen wir die Existenz einer Kraft im Menschen, die beides bewirkt; aus logischen Gründen können nicht Tugend und Laster aus ein- und derselben moralischen Verfassung des Menschen hervorgehen. Wir behaupten dagegen, dass alle Handlungen gegenüber Gott entweder einer moralischen Verfassung entstammen, die notwendigerweise gute Taten hervorbringen muss, oder aber einer moralischen Verfassung, die notwendigerweise böse Handlungen zeitigen muss.
»Im Epheserbrief erklärt Paulus, dass vor der Erleuchtung durch den Heiligen Geist jede einzelne Seele in ihren Sünden und Übertretungen tot ist. Es wird sicherlich zugegeben werden, dass tot zu sein, tot in Sünden, einen klaren und positiven Beweis für die völlig mangelnde Befähigung oder Kraft zu geistlichen Handlungen darstellt. Man wird zugeben: Ein Toter kann nicht handeln; es fehlt ihm jede Möglichkeit dazu. Eine Leiche kann in keiner Weise handeln, alle Lebensgeister, die es gekonnt hätten, sind ja von ihm gewichen. Ein geistlich Toter kann demzufolge offensichtlich auch keinerlei geistlichen Handlungen vollbringen. Daher ruht die Lehre von der moralischen Unfähigkeit ganz und gar auf den Belegen der Schrift.«6363 Ben A. Warburton, Calvinism, S. 48.
»Nach dem Prinzip, nach dem nichts Reines von Unreinem kommen kann (Hiob 14,4), werden alle, die von der Frau geboren werden, ‚abscheulich und verderbt‘ genannt; sie werden ihrer Natur nach nur von der Ungerechtigkeit angezogen (Hiob 15,14—16). Demzufolge muss der Mensch nicht erst noch warten, bis er das Alter erreicht hat, in welchem er sündfähig wird. Vielmehr ist er ein Gefallener von Mutterleib an und befindet sich von Geburt an auf dem Wege in die Verlorenheit (Ps 58,4); er ist sogar gemacht in dieser Ungerechtigkeit, und in Sünden empfangen (Ps 51,7). Das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an (1 Mo 8,21), und aus dem Herzen geht das Leben aus (Sprüche 4,23; 20,11). Die sündigen Handlungen sind daher nichts anderes als der Ausdruck unserer Natur, die überaus trügerisch und boshaft ist (Jer 17,9).«6464 B. B. Warfield, Biblical Doctrines, S. 440.
Hesekiel malt dieselbe Wahrheit in anderen Farben: Er zeichnet uns das Bild eines hilflosen Kindes, das blutig und zum Sterben zurückgelassen ist, das aber der Herr fand und gnädig umsorgte (Kap. 16).
Diese Lehre von der Erbsünde setzt voraus, dass alle gefallen Menschen denselben Grad an Freiheit haben wie der Teufel und die Dämonen, was ihre sündigen Taten unter dem Einfluss ihrer verderbten Natur angeht; die Heiligen in Herrlichkeit und die heiligen Engel handeln ihrerseits ebenfalls genau gemäß ihrer Natur. Alles in allem handelt jeder gemäß seiner Natur. So wie die Heiligen und die Engel in ihrer Heiligkeit bestätigt werden — was bedeutet, ihre Natur lässt sie der Gerechtigkeit zu-, der Sünde dagegen abgeneigt sein —, genauso ist die Natur des gefallenen Menschen und der Dämonen: Sie können nicht eine einzige Handlung vollbringen, die dem Willen Gottes entspricht. Daher entsteht die Notwendigkeit, dass Gott souverän die Natur eines Menschen ändert, wenn er ihn zu neuem Leben wiedergebiert.
Die alttestamentliche Zeremonie der Beschneidung neugeborener Jungen und das Reinigungszeremonial der Mutter sind verordnet worden, um zu lehren: Der Mensch kommt in Sünden zur Welt; seit dem Sündenfall ist die menschliche Natur von Anfang an verderbt. Paulus bekräftigt diese Wahrheit in 2 Kor 4,3f: »Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt [gemeint ist der Teufel] die Sinne verblendet hat, so dass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist.« Mit einem Wort: Gefallene Menschen befinden sich komplett unter der Herrschaft Satans, wenn der Geist Gottes nicht interveniert. Sie werden gefangen geführt nach seinem Willen (2 Tim 2,26). So lange, bis der »starke Mann in seiner Rüstung« nicht von jenem angegriffen wird, der »stärker ist als er«, hält er sein eigenes Reich aufrecht und seine Gefangenen unter seinem Willen. Aber der »Stärkere« hat ihn schon besiegt, hat ihm seine Waffen entrissen und einen Teil seiner Gefangenen befreit (Luk. 11, 21f.). Gott übt sein Recht aus, zu befreien, wen immer er will; alle wiedergeborenen Christen sind erlöste Sünder aus jenem Königreich. Die Heilige Schrift erklärt, dass der gefallene Mensch ein Gefangener ist, ein williger Sklave der Sünde und damit vollkommen unfähig, sich aus dieser Gefangenschaft und Verderbtheit zu befreien. Er kann nicht verstehen, und noch weniger tun, was Gott gefällt. Das ist, was wir »Freiheit zur Sklaverei« nennen können — ein Zustand, in dem der Sklave frei ist, alles zu tun, was sein Herr will, und das ist in diesem Fall die Sünde. Genau diesen Zustand hat Jesus gemeint, als er sagte: »Jeder, der die Sünde tut, ist der Sklave der Sünde« (Joh 8, 34).
Die menschliche Verderbtheit hat keinerlei Möglichkeit, sich selbst zu erlösen. Des Menschen einzige Hoffnung auf Änderung des Lebens liegt in einer Änderung seines Wesens, die aber nur die souveräne und erneuernde Macht des Heiligen Geistes zuwege bringen kann, und der tut das genau dann, wann es ihm gefällt. Jemanden bessern zu wollen, ohne erst sein Wesen geändert zu haben, ist, wie wenn man das Wasser aus einem Schiff pumpt, ohne das Leck zu stopfen. Genauso wenig könnte ein Äthiopier seine Hautfarbe ändern, der Leopard seine Sprenkel, und jemand, der an die Sünde gewöhnt ist, plötzlich Gutes tun. Die Veränderung von »geistlich tot« zu »geistlichem Leben« nennen wir Wiedergeburt. In der Bibel tritt dieses Phänomen unter verschiedenen Namen auf: »Wiedergeburt«, »aufwecken«, »von der Dunkelheit ins Licht«, »Belebung«, »Erneuerung«, die Wegnahme des steinernen Herzens zugunsten eines Herzens aus Fleisch etc. — All dies kann nur der Heilige Geist bewirken. Das Ergebnis dieser Veränderung ist, dass der Mensch die Wahrheit erkennt und sie glücklich annimmt. Seine innersten Instinkte und Antriebe sind auf die Seite des Gesetzes verlegt, und dass er diese nun befolgen will, ist ungezwungener Ausdruck seiner neuen Natur. Eph 1,18—20 zeigt, dass die Kraft, mit dem ein Mensch wiedergeboren wird, dieselbe ist, die Gott ausgeübt hat, als er Christus von den Toten aufgeweckt hatte. Der Mensch hat nicht die Macht, sich selbst zu erneuern; bevor diese gravierende Änderung in seinem eigenen Leben nicht stattgefunden hat, kann er nicht von der Wahrheit des Evangeliums überzeugt sein, so sehr er auch Bekehrte über dieses Wunder reden hört. »Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, dann werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten zurückkehrt.«
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