" Derohalben wie ein junger Gesell muss der bösen Lust wehren, ein Alter dem Geiz: also ist die Vernunft von Art und Natur eine, schädliche Hure."... " Die Vernunft ist und soll in der Taufe ersäuft sein."" Höre auf, du verfluchte Hure; willst du Meisterin sein über den Glauben, welcher sagt, dass im Abendmahl des Herrn sei der wahre Leib und das wahre Blut; item dass die Taufe nicht schlecht Wasser ist ... Diesem Glauben muss die Vernunft unterthan und gehorsam sein: 1
"Denn obwol S. K. F. Gnaden zu lehren und geistlich regieren nicht befohlen ist, so sind sie doch schuldig, als weltliche Obrigkeit, darob zu halten, dass nicht Zwietracht, Rotten und Aufruhr sich unter den Unterthanen erheben, wie auch der Kaiser Constantinus die Bischöfe gen Nicaea fordert: 1
"Die Reformation hat schliesslich wohl Pfarrsprengel geschaffen, aber keine Gemeinden: 1
"Die Schrift von der Freiheit eines Christenmenschen ist ein tief-religiöser Traktat .... Sie ist ein ruhiges, positives Zeugnis der Wahrheit, vor welcher die Waffen und Bande der Finsternis von selbst zu nichte werden müssen. Sie zeigt uns den tiefsten Grund des christlichen Bewusstseins und Lebens in einer edlen, seligen Ruhe und Sicherheit, welche die über ihm hingehenden Wogen und Stürme des Kampfes nicht zu erschüttern vermögen. Sie zeigt zugleich, wie fest Luther selbst auf diesem Grunde stand, indem er eben im Höhepunkt des Kampfgedränges sie zu verfassen fähig war: 1
"Ein Statthalter ist in Abwesenheit seines Herrn ein Statthalter.": 1
"In Gottes Namen! Unser Herr Gott hat grosse Geschäfte; Er bedarf droben auch kluger Leute; wenn Ihr nun sterbet, so müsset Ihr dort sein Rathgeber sein: 1
"Vom N. T. sind von 1522-1533 ziemlich sicher 16 original Ausgaben nachgewiesen ... Die Nachdrucke belaufen sich auf ungefähr 54, wobei Augsburg mit 14, Strassburg mit 13, und Basel mit 12 vertreten ist: 1
"Wenn ich viel reisen sollte, wollte ich nirgends lieber, denn durch Schwaben und Baierland ziehen; denn sie sind freundlich und gutwillig, herbergen gerne, gehen Freunden und Wandersleuten entgegen, und thun den Leuten gütlich, und gute Ausrichtung um ihr Geld: 1
"Zum fünnffzehennden Gleuben unnd hallten wir alle | vonn dem Nachtmale unnsers lieben herrn Jhesu Christi | das man bede gestallt nach Innsetzung Christi prauchen soll | das ouch die Messe nicht ein werck ist | do mit einer dem andren tod oder lebendig gnad erlangt. | Das auch das Sacrament desz Altars | sey ein Sacrament desz waren leibs unnd pluts | Jhesu Christi und die geistliche Niessung desselbigen leibs unnd pluts | einem Iden Christen fürnemlich vonn nöthen | deszgleichen der prauch desz Sacraments | wie das wort | von Gott dem allmechtigen gegeben | unnd geordennt sey | damit die schwachen Gewissen | zu gleuben | zubewegen | durch den heyligenn Geist. Unnd wiewol aber wir unns | ob der war leyb unnd plut Christi | leiplich im prot unnd weinsey | diser Zeit nit vergleicht haben | so soll doch ein theyl gegen den anndern Christliche lieb | so fern Idesz gewissen ymmer leiden kan | erzeigen | unnd bede theyl | Gott den Allmechtigen vleyssig bitten | das er unns durch seinen Geist den rechten verstanndt bestetigen well. Amen.": 1
"dieweil wider das Gewissen zu handeln beschwerlich und unheilsam, auch gefährlich ist." Werke: 1
, Die römischen Päpste in den letzten vier Jahrhunderten: 1
, und wo sie sind, mit ganzem Ernst verdampt und gemieden habe, nach seinem Befehl Tit. 3:10: 1
. "Fesselnder, ergreifender und packender hat kein Deutscher geschrieben. Dabei beherrschte er seine Muttersprache mit solcher Gewalt, dass er sie zur Schriftsprache zu erheben vermochte: 1
. Classe geblieben bis auf diesen Tag, obschon man in Rom oder wenigstens in Trient, jedenfalls Benedict XIV. wohl hätte wissen können, dass er als guter Katholik, als Abt von St. Peter zu Salzburg gestorben: 1
Ach Gott! wie ein gross und verdriesslich Werk ist es, die hebräischen Schreiber zu zwingen deutsch zu reden; wie sträuben sie sich und wollen ihre hebräische Art gar nicht verlassen und dem groben Deutschen nachfolgen, gleich als wenn eine Nachtigall ... sollte ihre liebliche Melodei verlassen und dem Kukuk nachsingen: 1
AdestJohannes ille Serranus, vero nomine Franciscus Lambertus … De integritate viri nulla est dubitatio: testes sunt apud nos, qui illum et in Francia et in Basilea audierunt. … Mihi per omnia placet vir, et satis spectatus mihi est ... ut dignus sit quem in exilio paululum feramus et juvemus: 1
Adrian war von durchaus unbescholtenem Ruf: rechtschaffen, fromm, thätig; sehr ernsthaft, man sah ihn nie anders als leise mit den Lippen lächeln; aber voll wohlwollender, reiner Absichten: ein wahrer Geistlicher. Welch ein Gegensatz, als er nun dort einzog, wo Leo so prächtig und verschwenderisch Hof gehalten! Es existirt ein Brief von ihm, in welchem er sagt: er möchte lieber in seiner Propstei zu Löwen Gott dienen als Papst sein: 1
Aus den Legaten seines Testamentes lernt man die Mitglieder derselben kennen,—eine ganze Anzahl Kammerdiener, besondere Diener für die Fruchtkammer, Obstkammer, Lichtbeschliesserei, Aufbewahrung der Kleider, der Juwelen, meist Niederländer, jedoch unter einem spanischen Haushofmeister, Louis Quixada. Der Leibarzt und eine Apotheke fehlten nicht: 1
Aus jener schwersten Zeit, welche Luther bis Ende des Jahres 1527 durchzu-machen hatte, ist wohl das gewaltigste seiner Lieder, das ’Ein feste Burg ist unser Gott,’ hervorgegangen: 1
Bibel Alt und New Testament, nach dem Text in der heiligen Kirchen gebraucht, durch Doctor Johan Ecken, mit fleiss, auf hochteutsch verdolmetscht, etc: 1
Biblia beider Allt unnd Newen Testamenten, fleissig, treulich vn Christlich nach alter inn Christlicher Kirchen gehabter Translation, mit Ausslegung etlicher dunckeler ort und besserung vieler verrückter wort und sprüch ... Durch D. Johan Dietenberger, new verdeutscht. Gott zu ewiger ehre unnd wolfarth seiner heil. Christlichen Kirchen: 1
Biblia das ist die /gantze Heilige /Schrifft Deutsch./ Mart. Luth./ Wittemberg./ Begnadet mit Kür-/ furstlicher zu Sachsen /freiheit. /Gedruckt durch Hans Lufft./ M. D. XXXV: 1
Biblia, das ist die gantze Heilige Schrift, Deutsch. Auffs neu zugericht. D. Mart. Luther. Wittemberg. Durch Hans Lufft, M.D.XLV: 1
Da ich zwanzig Jahre alt war, hatte ich noch keine Bibel gesehen; ich meinte, es wären keim Evangelien und Episteln mehr, denn die in den Postillen sind: 1
Da nehme er das Kind und tauche es in die Taufe: 1
Da war der mächtige Kaiser, der bisher die grossen Angelegenheiten der Welt verwaltet hatte; von denen, die ihm zunächst standen, beinahe der Generation, die ihn umgab, nahm er Abschied. Neben ihm erschienen die Männer, denen die Zukunft gehörte, Philipp II. und der Prinz von Oranien, in denen sich die beiden entgegengesetzten Directionen repräsentirten, die fortan um Weltherrschaft kämpfen sollten: 1
Das Hofwesen so mancher geistlichen Fürsten Deutschlands, insbesondere das des Erzbischofs Albrecht von Mainz, stand in schreiendem Widerspruch mit dem eines kirchlichen Würdeträgers, aber der Hof Leo’s X., mit seinem Aufwand für Spiel und Theater und allerlei weltliche Feste entsprach noch weniger der Bestimmung eines Oberhauptes der Kirche. Der Verweltlichung und Ueppigkeit geistlicher Fürstenhöfe in Deutschland ging die des römischen Hofes voraus, und erstere wäre ohne diese kaum möglich gewesen: 1
Das gantz New Testament: So durch den Hochgelerten L. Hieronymum Emser seligen verteutscht, unter des Durchlauchten Hochgebornen Fürsten und Herren Georgen Hertzogen zu Sachsen, etc., ausgegangen ist: 1
Das weltlich Regiment hat Gesetze, die sich nicht weiter strecken, denn über Leib und Gut, und was äusserlich ist auf Erden. Denn über die Seele kann und will Gott niemand lassen regieren, denn sich selbst alleine. Darumb wo weltlich Gewalt sich vermisset, der Seelen Gesetze zu geben, da greift sie Gott in sein Regiment, und verführet und verderbet nur die Seelen. Das wollen wir so klar machen, dass mans greifen solle, auf dass unsere Junkern, die Fürsten und Bischöfe sehen, was sie für Narren sind, wenn sie die Leut mit ihren Gesetzen und Geboten zwingen wollen, sonst oder so zu glauben: 1
Dass Münzer und Karlstadt, und zwar nicht ohne Zuthun Luthers, endlich aus Sachsen entfernt wurden, trug zur Ausbreitung und Verstärkung dieser Bewegung ungemein bei. Sie wandten sich beide nach Oberdeutschland: 1
Dass Oecolampad in dieser Schrift die ausgebreitetste Gelehrsamkeit und den blendendsten oder treffendsten Scharfsinn zeigte, dies haben selbst seine parteyischsten Gegner niemals geläugnet; aber sie hätten wohl auch gestehen dürfen, dass er die anständigste Bescheidenheit, die würdigste Mässigung und gewiss auch die redlichste Wahrheitsliebe darin gezeigt habe: 1
Dass Zwingli Christum gegenwärtig denkt, ist unleugbar; er sei bei diesem Mahle Wirth und Gastmahl (hospes et epulum).": 1
Dass eine christliche Versammlung oder Gemeinde Recht und Macht habe, alle Lehrer zu urtheilen und Lehrer zu berufen, ein- und abzusetzen: 1
Dass er mir Spalatino aus Oppenheim gen Worms schrieb: ’Er wollte gen Worms wenn gleich so viel Teufel darinnen wären als immer Ziegel da wären’: 1
Dass für Luther die Reformation zur eigensten Sache seines Herzens geworden war, dass er sie in ihrem reinsten religiösen Interesse auffasste, getrennt von allen ihr fremdartigen blos äusserlichen Motiven, dass es ihm um nichts anderes zu thun war, alsum die Sache des Evangeliums und seinerseligmachenden Kraft, wie er sie an sich selbst in seinem innern Kampf um die Gewissheit der Sündenvergebung erfahren hatte, diess ist es, was ihn zum Reformator machte.: 1
Demnach haben wir uns jetzt einmüthiglich verglichen und vereiniget, mittlerzeit des Concilii, oder aber Nationalversammlung, nichtsdestoweniger mit unsern Unterthanen, ein jeglicher in Sachen so das Edict durch kaiserl. Majestät auf dem Reichstag zu Worms gehalten, ausgangen, belangen möchten, für sich also zu leben, zu regieren und zu halten, wie ein jeder solches gegen Gott und kaiserliche Majestät hoffet und vertraut zu verantworten: 1
Den Philippus achte ich nicht anders als mich selbst, ausgenomnen in Hinsicht auf seine Gelehrsamkeit und die Unbescholtenheit seines Lebens, wodurch er mich, dass ich nicht blos sage, übertrifft: 1
Den Ton für die ganze damalige polemische Literatur gabLuther an, wie durch seine früheren Schriften, so auch durch die neuen, welche er von der Wartburg aus in die Welt schickte: 1
Denn ich war unerschrocken, fürchtete mich nichts; Gott kann einen wohl so toll machen. Ich weiss nicht, ob ich jetzt auch so freudig wäre: 1
Denn wiewohl unsere Meinung nicht ist, jemand zu verbinden, was er glauben und halten soll, so wollen wir doch zur Verhütung schädlicher Aufruhre und anderer Unrichtigkeiten keine Sekten noch Trennung in unseren Landen dulden: 1
Der Codex Teplensis, enthaltend "Die Schrift des newen Gezeuges." Aelteste deutsche Handschrift, welche den im 15 Jahrh. gedruckten deutschen Bibeln zu Grunde gelegen: 1
Der Episcopat der deutschen Reformation, oder Artikel 28 der Augsburg Conf: 1
Der Landgraf von Hessen kam zu Worms erstlich zu mir. Er war aber noch nicht auf meiner Seiten, und kam in Hof geritten, ging zu mir in mein Gemach, wollte mich sehen. Er war aber noch sehr jung, sprach: Lieber Herr Doctor, wie geht’s? Da antwortete ich: Gnädiger Herr, ich hoff, essoll gut werden. Da sagte er: Ich höre, Herr Doctor, ihr lehret, wenn ein Mann alt wird und seiner Frauen nicht mehr Ehepflicht leisten kann, dass dann die Frau mag einen anderen Mann nehmen, und lachte, denn die Hofräthe hatten’s ihm eingeblasen. Ich aber lachte auch und sagte: Ach nein, gnädiger Herr, Euer Fürstlich Gnad sollt nicht also reden. Aber er ging balde wieder von mir hinweg, gab mir die Hand und sagte: Habt ihr Recht, Herr Doctor, so helfe euch Gott: 1
Der Sache vom Abendmahl ist viel zu viel gethan: 1
Der Schmerz der Kirchenspaltung ist tief durch seine schuldlose Seele gegangen: 1
Der Seelen kann und soll niemand gebieten, er wisse denn ihr den Weg zu weisen gen Himmel. Das kann aber kein Mensch thun, sondern Gott allein. Darum in den Sachen, die der Seelen Seligkeit betreffen, soll nichts denn Gottes Wort gelehret und angenommenwerden": 1
Der Speierer Abschied bildet keineswegs eine positive Rechtsgrundlage, wohl aber den Ausgangspunkt für die Ausbildung neuer Landeskirchen: 1
Der ewig freie Geist bewegt sich in seinen eigenen Bahnen: 1
Der halsstarrigen, verstockten, verblendeten Bauern erbarme sich nur niemand, sondern haue, steche, würge, schlage drein, als unter die tollen Hunde, wer da kann und wie er kann. Und das alles, auf dass man sich derjenigen erbarme, die durch solche Bauern verderbt, verjagt und verführt werden, dass man Fried und Sicherheit erhalte: 1
Derbe, plumpe, unserm Ohre anstössige Worte kommen in Luther’s Reden wie in seinen Schriften, ja einigemale sogar in seinen Predigten vor. Seine Art war in der That keine feine; sie steht aber auch so noch bedeutend über dem Ton, der damals durchschnittlich in weltlichen und geistlichen Kreisen, bei Bürgern, hohen Herren und Kirchenfürsten herrschte, und jene ungünstigen Eindrücke müssen der edeln Kraft, dem Salz und Mark gegenüber, die seine Gespräche und Schriften durchdringen, auch für uns weit zurücktreten: 1
Die Union bezweckt und bedeutet kein Aufgeben des bisherigen Glaubensbekenntnisses; auch ist die Autorität, welche die Bekenntnisschriften der beiden evangelischen Confessionen bisher gehabt, durch sie nicht aufgehoben worden: 1
Die evangel. Union, ihr Wesen und göttliches Recht: 1
Die evangelische Kirchenverfassung in den deutschen Städten des 16. Jahrh: 1
Die ganze Uebersetzung war ganz nach Luthers System zugerichtet, auf Verbreitung seiner Rechtfertigungslehre berechnet, oft durch willkührliche Entstellungen und Einschaltungen seinen Lehren angepasst: 1
Die grössten Narren oder die ärgsten Buben auf Erden: 1
Die letzte Unterredung Luthers mit Melanchthon über den Abendmahlsstreit: 1
Dieweil ich redete, begehrten sie von mir, ich sollt es noch einmal wiederholen mit lateinischen Worten ... Ich wiederholte alle meine Worte lateinisch. Das gefiel Herzog Friedrich, dem Churfürsten überaus wohl: 1
Doch ist’s nicht recht, und ist mir wahrlich leid, dass man solche elende Lente so jämmerlich ermordet, verbrennet und greulich umbringt; man sollte, ja einen jeglichen lassen gläuben, was er wollt. Gläubet er unrecht, so hat er gnug Strafen an dem ewigen Feur in der Höllen. Warumb will man sie denn auch noch zeitlich martern, so ferne sie allein im Glauben irren, und nicht auch daneben aufruhrisch oder sonst der Oeberkeit widerstreben? Lieber Gott, wie bald ists geschehen, dass einer irre wird und dem Teufel in Strick fället! Mit der Schrift und Gottes Wort sollt man ihn wehren und widerstehen; mit Feuer wird man wenig ausrichten: 1
Ein Jüde oder jüdisch Herz ist so stock-stein-eisen-teufel-hart, dass es mit keiner Weise zu bewegen ist ... Summa, es sind junge Teufel, zur Höllen verdammt: 1
Ein Kinderlied zu singen, wider die zween Ertzfeinde Christi und seiner heiligen Kirchen, den Papst und Türken: 1
Es gehet uns wie den Propheten, die klagen auch über Jerusalem, und sagen: Die feine gläubige Stadt is zur Hure geworden. Denn aus dem Besten kommt allezeit das Aergste, wie die Exempel zeigen zu allen Zeiten: 1
Es gereicht Luther zum grössten Verdienst, dass er auf den griechischen Grundtext zurückgegangen, den deutschen Wortschatz zunächst im N. T. wesentlich berichtigt, dann aber auch mit seiner Genialität bedeutend vermehrt hat: 1
Es ist entschieden, dass Eck die Disputation antrug, und zwar zunächst nur mit Karlstadt. Aber auch Luther’s Absehen war auf eine Disputation gerichtet: 1
Es sind dreierlei Weise an einem Ort zu sein, localiter oder circumscriptive, definitive, repletive: 1
Es sind gar wenig Fürsten, die man nicht für Narren und Buben hält. Das macht, sie bewiesen sich auch also, und der gemeine Mann wird verständig: 1
Es sind keine Leut auf Erden, mit denen ich lieber wollt’ eins seyn als mit den Wittenbergern: 1
Es sind verkehrt, verblendete Larven, und rechte Kinderbischöfe: 1
Es war ein trauriger Missgriff, dass mit der Verkündigung und Vollstreckung der Bulle in mehreren deutschen Dioecesen Luther’s Gegner Johann Eck beauftragt wurde: 1
Es war keine Schlacht, sondern ein Ansprengen auf der einen, ein Auseinanderstieben auf der anderen Seite; in einem Augenblicke war alles vollendet: 1
Für die katholische Geistlichkeit, die katholischen Fürsten und Magistrate und das katholsche Volk war es ein Kampf der Sebsterhaltung, wenn sie Alles aufboten, um dem Protestantismus den Eingang in ihre Gebiete zu wehren und ihn, wenn er eingedrungen war, daraus wieder zu entfernen." -Geschichte des deutschen Volkes: 1
Fürschreiben und Nachthun ist weit von einander: 1
Fast jede Partei unter uns hat ihren Luther und meint den wahren zu haben. Die Verehrung für Luther vereinigt mehr als die Hälfte unserer Nation und die Auffassung Luther’s trennt sie. Von Luther’s Namen lässt so leicht kein Deutscher. Ein unvergleichlicher Mann ist er Allen, ob man ihm nun aufpasst, um ihn anzugreifen, oder ob man ihn rühmt und hoch preist: 1
Gegen die Principien des Entwurfs an sich wandte Luther nichts ein. Der Grund, weshalb er ihn ablehnte, war das Bedürfniss allmählicher Entwicklung im Gegensatz zur plötzlichen gesetzlichen Durchführung umfassender Ideen, für welche die Gegenwart nicht vorbereitet sei: 1
Ich bin eines Bauern Sohn; mein Vater, Grossvater, Ahnherr sind rechte Bauern gewest. Darauf ist mein Vater gen Mansfeld gezogen und ein Berghauer worden: daher bin ich: 1
Ich fürchte, Erasmus breitet Christum und die Gnade Gottes nicht genug aus, von der er gar wenig weiss. Das Menschliche gilt mehr bei ihm als das Göttliche: 1
Ich fürcte, ihr möchtet zwischen Christo und dem Papste in der Mitte schwaben, die ihr doch in heftigem Streit sehet: 1
Ich höre auch sagen, Dr. Eck habe eine Bulle mit sich von Rom wider mich gebracht, die ihm so ähnlich sei, dass sie wohl möchte auch Dr. Eck heissen, so voll Lügen und Irrthum sie sein soll; und er gebe vor, den Leuten das Maul zu schmieren, sie sollen glauben, es sei des Papsts Werk, so es sein Lügenspiel ist. Ich lasse es geschehen, muss des Spiels in Gottes Namen warten; wer weiss, was göttlicher Rath beschlossen hat." Von den neuen Eckischen Bullen und Lügen: 1
Ich habe keine gewisse, sonderliche eigene Sprache im Deutschen: 1
Ich habe meine Ehre nicht gemeint, auch keinen Heller dafür genomen, sondern habe es zu Ehren gethan den lieben Christen und zu Ehren einem, der droben sitzt: 1
Luther antwortete in der gemeinsten und boshaftesten Weise, die Grobheit zur Classicität ausbildend: 1
Luther hat die Autorität der Kirche verworfen und an ihre Stelle die Bibel und das Zeugniss des menschlichen Geistes gesetzt. Dass nun die Bibel selbst die Grundlage der christlichen Kirche geworden ist, ist von der grössten Wichtigkeit; jeder soll sich nun selbst daraus belehren, jeder sein Gewissen daraus bestimmen können. Diess ist die ungeheure Veränderung im Principe: die ganze Tradition und das Gebäude der Kirche wird problematisch und das Princip der Autorität der Kirche umgestossen. Die Uebersetzung, welche Luther von der Bibel gemacht hat, ist von unschätzbarem Werthe für das deutsche Volk gewesen. Dieses hat dadurch ein Volksbuch erhalten, wie keine Nation der katholischen Welt ein solches hat; sie haben wohl eine Unzahl von Gebetbüchlein, aber kein Grundbuch zur Belehrung des Volks. Trotz dem hat man in neueren Zeiten Streit deshalb erhoben, ob es zweckmässig sei, dem Volke die Bibel indie Hand zu geben; die wenigen Nachtheile, die dieses hat, werden doch bei weitem von den ungeheuren Vortheilen überwogen; die äusserlichen Geschichten, die dem Herzen und Verstande anstössig sein können, weiss der religiöse Sinn sehr wohl zu unterscheiden, und sich an das Substantielle haltend überwindet er sie: 1
Luthers Fabeln nach seiner wiedergefundenen Handschrift: 1
Luthers Sprache in seiner Uebersetzung des N. T: 1
Mönchlein, Mönchlein, du gehst jetzt einen Gang, dergleichen ich und mancher Oberster auch in unserer allerernstesten Schlachtordnung nicht gethan haben: 1
Man soll die Kinder nicht zu hart staüpen; denn mein Vater stäupet mich einmal so sehr, dass ich ihn flohe und ward ihm gram, bis er mich wieder zu ihm gewöhnete.": 1
Man soll nicht fluchen (das ist wahr); aber beten muss man, dass Gottes Name geheiliget und geehrt werde, des Papsts Name geschädet und verflucht werde, sammt seinem Gott, dem Teufel, dass Gottes Reich komme, des Antichrists Reich zu Grunde gehe. Solchen paternosterlichen Fluch mag man wohl beten, und soll ihn jeder Christ beten, weil die letzten Erzbösewichte am Ende der Welt, Papst, Cardinal, und Bischof so schändlich, böslich, muthwillig unsern lieben Herrn und Gott lästern und dazu spotten: 1
Pirkheimer ist jeder Zeit Humanist geblieben ... In der Theorie war er ein Anhänger der neuen, gewaltigen Bewegung; aber als dieselbe anfing praktisch zu werden, erschrak er vor den Gährungen, die unvermeidlich waren. Der Humanist sah die schönen Wissenschaften bedroht; der Patrizier erschrak vor der Übermacht des Volkes; der Staatsmann erzitterte, als er den Bruch mit den alten Verhältnissen als eine Notwendigkeit fühlte. Nur ein religiös fest gegründeter Glaube war im Stande, über diesen Kämpfen den Sieg und den Frieden zu sehen. Daran aber fehlte es gerade Pirkheimer; alles theologische Interesse vermag dieses persönliche religiöse Leben nicht zu ersetzen. Wohl besass er ein lebendiges Rechtsgefühl, einen ethischen Idealismus, aber es fehlte ihm die Kraft, im eignen Leben denselben zu verwirk-lichen. Ihm war das Leben ein heiteres Spiel, solange die Tage sonnenhell waren; als sie sich umdüsterten, wollten sich die Wolken weder hinwegscherzen, noch hinwegschmähen lassen. Ein religiös, sittlicher Charakter war Pirkheimer nicht, ’Vivitur ingenio, caetera mortis erunt,’ diese Worte hat er unter sein von Dürer gezeichnetes Bild (1524) gesetzt. Sie enthalten das Glaubensbekenntnis Pirkheimers, das Geheimnis seines Lebens: 1
Po, pu, pa, plump,’ und derglychen Schelt-, Schmütz-, und Schänzelwort: 1
Selbstherrschender, gewaltiger ist wohl nie ein Schriftsteller aufgetreten, in keiner Nation der Welt. Auch dürfte kein anderer zu nennen sein, der die vollkommenste Verständlichkeit und Popularität, gesunden, treuherzigen Menschenverstand mit so vielechtem Geist, Schwung und Genius vereinigt hätte. Er gab der Literatur den Charakter den sie seitdem behalten, der Forschung, des Tiefsinns, der Polemik: 1
Solche gottlose Heiden, Socrates, Aristides, ja der gräuliche Numa, der zu Rom alle Abgötterei erst gestiftet: 1
Somit war der ’Abgott,’ welchen Luther bekämpfte, nicht die Erneuerung des Tetzel’schen Ablasshandels, sondern die Wiederaufrichtung der in Sachsen theils erloschenen, theils erlöschenden alten Ablasslehre, welche der Cardinal durch Ausstellung seiner mit Ablass begnadigten Reliquien zur Hebung des neuen Stifts und in der Stiftskirche zu Halle im Jahr 1521 versucht hat: 1
Und ist Summa das unsere Meinung, dass wahrhaftig in und mit dem Brod der Leib Christi gessen wird, also dass alles, was das Brod wirket und leidet, der Leib Christi wirke und leide, dass er ausgetheilt, gessen, und mit den Zähnen zubissen [zerbissen: 1
Wüster und andauernder ist keine Stadt geplündert, sind keine Einwohner misshandelt worden als Rom und die Römer. Spanier wie Teutsche haben bei diesem grausen Werke gewetteifert, jene mit erfinderischer Unmenschlichkeit, diese mit wilder Barbarei. Kirchen, Klöster, Palläste, Wohnhäuser, Hütten wurden mit gleicher Beutelust ausgeleert und verwüstet, Männer, Frauen, Kinder mit gleicher Grausamkeit misshandelt: 1
Weil denn Eure Kaiserliche Majestät und Eure Gnaden eine schlichte Antwort begehren, so will ich eine Antwort ohne Hörner und Zähne geben diesermassen: ’Es sei denn, dass ich durch Zeugnisse der Schrift oder durch helle Gründe überwunden werde—denn ich glaube weder dem Papst, noch den Konzilien allein, dieweil am Tag liegt, dass sie öfters geirrt und sich selbst widersprochen haben,—so bin ich überwunden durch die von mir angeführten heiligen Schriften, und mein Gewissen ist gefangen in Gottes Wort; widerrufen kann ich nichts und will ich nichts, dieweil wider das Gewissen zu handeln unsicher und gefährlich ist.’ ": 1
Wenn man diese Sätze liest, sieht man, welch ein kühner, grossartiger und fester Geist in Luther arbeitet. Die Gedanken sprühen ihm hervor, wie unter dem Hammerschlag die Funken: 1
Wer itzt ein Theologus will werden, der hat grosse Vortheil. Denn erstlich hat er die Bibel, die ist nu so klar, dam er sie kann lesen ohne alle Hinderung. Darnach lese er darzu die locos communes Philippi; die lese er fleissig und wohl, also dass er sie gar im Kopfe habe. Wenn er die zwei Stücke hat, so ist er ein Theologus, dem weder der Teufel noch kein Ketzer etwas abbrechen kann, und ihm stehet die ganze Theologia offen, dass er Alles, was er will, darnach lesen kann ad aedificationem. Und wenn er will, so mag er auch dazu lesen Philippi Melanchthonis Commentarium in Epistolam Pauli ad Romanos. Lieset er alsdenn darzu meinen commentarium in Epistolam ad Galatas und in Deuteronomium, so gebe ich ihm denn eloquentiam et copiam verborum. Ihr findet kein Buch unter allen seinen Büchern, da die summa religionis oder die ganze Theologia so fein bei einander ist, als in den locis communibus. Leset alle Patres und Sententiarios, so ist es doch Alles nichts dagegen. Non est melior liber post scripturam sanctam, quam ipsius loci communes. Philippus ist enger gespannet denn ich; ille pugnat et docet; ich bin mehr ein Rhetoricus oder ein Wäscher: 1
Wie man den Kindern pflegt fürzubilden einen Gaukelhimmel, darin ein gülden Stuhl stehe und Christus neben dem Vater sitze in einer Chorkappen und gülden Krone, gleichwie es die Mäler malen. Denn wo sie nicht solche kindische, fleischliche Gedanken hätten von der rechten Hand Gottes, würden sie freilich sich nicht so lassen anfechten den Leib Christi im Abendmahl, oder sich bläün mit dem Spruch Augustini (welchem sie doch sonst nichts gläuben noch keinem andern), Christus muss an einem Ort leiblichsein, aber seine Wahrheit [Gottheit?] is allenthalben: 1
Wie wollt ihr jetzt anders einen Deutschen vorthun denn: 1
Wir armen Ketzer haben abermal eine grosse Sünde begangen wider die höllische unchristliche Kirche des allerhöllischten Vaters, des Papstes, dass wir einen Bischof im Stift Naumburg ordinirt und eingeweihet haben, ohne allen Chresem [Chrisma, Salböl], auch ohne Butter, Schmalz, Speck, Teer, Schmeer, Weihrauch, Kohlen und was derselben grossen Heiligkeit mehr ist: dazu wider ihren Willen; doch nicht ohne ihr Wissen: 1
Wittenbergisch Bier mit meinem Philippo und Amsdorf: 1
Wo man Solchen Frevel an einem Ort zuliesse, dass man ohn Grund der Schrift möcht sagen, das Wörtlin ’Ist’ heisst so viel als das Wörtlin ’Bedeut,’ so könnt mans auch an keinem andern Ort wehren, und würde die ganze Schrift zunichte; sintemal keine Ursach wäre, warum solcher Frevel an einem Ort gülte, und nicht an alten Oertern. So möcht man denn sagen, dass Maria ist Jungfrau und Mutter Gottes, sei so viel gesagt, Maria bedeut eine Jungfrau und Gottes Mutter. Item, Christus ist Gott und Mensch, das ist, Christus bedeut Gott und Mensch. Item, Rom. 1:16: 1
Wo nicht, so will ich euch auch über die Schnauze fahren, dass es euch gereuen wird, dazu Ursach gegeben zu haben: 1
Wollen die Alten ja nicht, mögen sie immer zum Teufel hinfahren. Aber wo die Jugend versäumet und unerzogen bleibt, da ist die Schuld der Obrigkeit: 1
Wollen sich die Jüden zu uns bekehren und von ihrer Lästerung und was sie uns sonst gethan haben, aufhören, so wollen wir es ihnen gerne vergeben: wo aber nicht, so sollen wir sie auch bei uns nicht dulden noch leiden: 1
Wucherei, Säuferei, Ehebruch, Mord, Todtschlag, etc., die kann man merken, und verstehet auch die Welt, dass sie Sünde sein; aber des Tuefels Braut, Ratio, die shöne Metze, fähret herein, und will klug sein, und was sie saget, meinet sie, es sei der heilige Geist; wer will da helfen? Weder Jurist, Medicus, noch König oder Kaiser. Denn es ist die höchste Hure die der Teufel hat!’: 1
als der ich nu auf der Gruben gehe, will diess Zeugniss und diesen Ruhm mit mir für meins lieben Herrn und Heilands Jesu Christi Richtstuhl bringen, dass ich die Schwärmer und Sacramentsfeinde, Carlstadt, Zwingel, Oecolampad, Stenkefeld und ihre Jünger zu Zürch: 1
als wären wir solche tolle, unsinnige, rasende Leute, die Christum im Sacrament localiter hielten, und stückweise zerfrässen, wie der Wolf ein Schaaf, und Blut söffen, wie eine Kuh das Wasser: 1
das Buch ist den Schwärmern nicht allein leidlich, sondern auch tröstlich, vielmehr für ihre Lehre als für unsere; ... und ist alles zu lang und gross Gewäsche, dass ich das Klappermaul, den Butzer, hier wohl spüre: 1
dass ein jeglicher solle und müge glauben, wie ers wisse gegen Gott und kaiserliche Majestät zu verantworten; und ich billig daraus als die Ungehorsamen dem Reich und Aufrührischen beklagen möcht alle die, so mich einen Ketzer schelten. Hat das Gebotzu Worms gegolten, da ich verdampt ward ohn Bewilligung der besten und höhesten Stände des Reichs: warumb sollt mir denn das Gebot zu Speir nicht auch gelten, welchs einträchtlich durch alle Stände des Reichs beschlossen und angenommen ist: 1
dass man mich nicht kann einen Ketzer schelten; weil daselbst beschlossen ist von Allen einträchtiglich: 1
dass sein Mund wol genannt werden mag der Mund der Bestie von welcher Johannes schreibet in seiner Offenbarung am dreizehnten: 1
den Jugendfehler, dessen wir ihn schuldig achten, in einem Grade zu büssen, welcher selbst des unerbittlichsten Sittenrichters Strenge in Mitleid verwandeln muss .... Man weiss nicht was schrecklicher ist, die Beschreibung die uns Hutten von seinem Zustande, oder die er uns von den Quälereien macht, welche von unverständigen Aerzten als Curen über ihn verhängt wurden: 1
ein Meisterstück in sprachlicher Hinsicht, aber seinem Lehrbegriffe gemäss eingerichtet, und daher in vielen Stellen absichtlich unrichtig und sinnentstellend: 1
hatte mir ein Pferd verschafft und gab mir den Rath, einen alten Ausreuter zu nehmen, der die Wege wüsste, und half mir Langemantel (Rathsherr) des Nachts durch ein klein Pförtlein der Stadt. Da eilte ich ohne Hosen, Stiefel, Sporn, und Schwert, und kam his gen Wittenberg. Den ersten Tag ritt ich acht: 1
ich kann alles leiden, aber die heilige Schrift kann ich nicht übergeben: 1
ich muss dabei fluchen. Soll ich sagen: ’geheiligt werde dein Name,’ muss ich. dabei sagen: ’Verflucht, verdammt, geschändet müsse werden der Papisten Namen, und aller, die deinen Namen lästern.’ Soll ich sagen: ’Dein Reich komme,’ so muss ich dabei sagen:’ Verflucht, verdammt, verstört müsse werden das Papstthum sammt allen Reichen auf Erden, die deinem Reiche zuwider sind. Soll ich sagen: ’Dein Wille geschehe,’ so muss ich dabei sagen: ’Verflucht, verdammt, geschändet und zu nichte müssen werden alle Gedanken und Anschläge der Papisten und aller die wider deinen Willen und Rath streben.’ Wahrlich, so bete ich alle Tage mündlich, und mit dem Herzen ohne Unterlass, und mit mir alle, die an Christum gläuben, und fühle auch wohl, dass es erhört wird. Denn man mussGottes Wunder sehen, wie er diesen schrecklichen Reichstag: 1
ihn neben Luther als Gegner Tetzels erwähnt. Er ist in der: 1
im Zustande der Erhitzung durch berauschende Getränke: 1
muss ihrer edeln, fast wunderbaren Reinheit, auch ihres gewaltigen Einflusses halber für Kern und Grundlage der neuhochdeutschen Sprachniedersetzung gehalten werden, wovon bis auf den heutigen Tag nur sehr unbedeutend, meistens zum Schaden der Kraft und des Ausdrucks, abgewichen wordenist. Man darf das Neuhochdeutsche in der That als den protestantischen Dialekt bezeichnen, dessen freiheitathmende Natur längst schon, ihnen unbewusst, Dichter und Schriftsteller des katholischen Glaubens überwältigte. Unsere Sprache ist nach dem unaufhaltsamen Laufe der Dinge in Lautverhältnissen und Formen gesunken; was aber ihren Geist und Leib genährt, verjüngt, was endlich Blüten neuer Poesie getrieben hat, verdanken wir keinem mehr als Luthern: 1
sah mein Herz wohl, da ich zu Worms einkam, dass, wenn ich hätte gewusst, dass so viel Teufel auf mich gehalten hätten, als Ziegel auf den Dächern sind, wäre ich dennoch mitten unter sie gesprungen mit Freuden: 1
seine Polemik war, wie immer und gegen jedermann, in hohem Grade unehrlich: 1
selig worden, wie dasselb Gott nicht unmöglich ist, einen Menschen in seinem letzten Ende, in einem Augenblick, zu bekehren, das gönnen und wünschen wir ihnen von Grund unsers Herzens: aber Märtyrer zu machen, da gehört mehr zu, denn schlecht selig werden: 1
sie auftreten sah, noch stärker und heftiger als früher. Früher stellte er hin und wieder noch unbefangen die Berufung auf Schriftbeweise und auf helle, evidente, vernünftige Gründe nebeneinander, indem er durch die einen oder anderen widerlegt zu werden begehrte: so ja auch noch beim Wormser Reichstag; solchen Ausdrücken werden wir fortan nicht leicht mehr begegnen: 1
sie sind gemeiniglich die grössten Narren oder die ärgsten Buben auf Erden: 1
so hatte ich nach meiner Verheirathung mir vorgenommen, für Honorar zu lesen. Aber da mir Gott zuvorkam, so habe ich mein Leben lang kein Exemplar: 1
so wäre ich eher eine Sau worden denn ein Christ. Denn sie haben mit den Juden gehandelt, als wären es Hunde, und nicht Menschen: 1
sondern brauche der gemeinen deutschen Sprache, dass mich Oberländer und Niederländer verstehen mögen. Ich rede nach der sächsischen Canzelei, welcher nachfolgen alle Fürsten und Könige in Deutschland. Alle Beichstädte, Fürstenhöfe schreiben nach der sächsischen und unseres Fürsten Canzelei, darumb ists auch die gemeinste deutsche Sprache. Kaiser Maximilian und Kurfürst Friedrich, Herzog zu Sachsen, etc., haben im römischen Reich die deutschen Sprachen: 1
steche, schlage, würge hie wer da kann. Bleibst du darüber todt: wohl dir, seliglicheren Tod kannst du nimmermehr überkommen. Denn du stirbst im Gehorsam göttlichs Worts und Befehls, Rom. 13:1: 1
tritt bei dieser Organisation ganz zurück. Sie ist der ’Pöbel,’ der unter der Zucht des Wortes und der Polizei des Kirchenregimentes steht … Eine Mitwirkung an der Handhabung der Kirchenzucht findet sich nur in den Kirchenordnungen, wo reformirte Einflüsse bemerkbar sind: 1
und Kielkröpfe supponit Satan in locum verorum filiorum, und plaget die Leute damit. Denn diese Gewalt hat der Satan, dass er die Kinder auswechselt und einem für sein Kind einen Teufel in die Wiegen legt: 1
und das unmässliche Dräuen und Wüthen der Papisten zu nichte macht, und auch ferner sie gründlich zu nichte machen wird. Dennoch behalte ich ein gut, freundlich, friedlich und christlich Herz gegen jedermann; das wissen auch meine grössten Feinde: 1
und die griechische und ebräische Sprache wäre uns so gemein als die lateinischen und hätte so vielfeiner Musica und Gesangs als die lateinische hat, so sollte man einen Sonntag um den andern in alten vier Sprachen, deutsch, lateinisch, griechisch und ebräisch, Messe halten, singen, und lesen: 1
und macht traurige Leute; darum kann er Fröhlichkeit nicht leiden. Daher kommt’s auch, dass er von der Musica aufs Weiteste fleuget; er bleibt nicht, wenn man singt, sonderlich geistliche Lieder. Also linderte David mit seiner Harfen dem Saul seine Anfechtung, da ihn der Teufel plagte: 1
und nichts denn Raub, Mord, Blutvergiessen anricht, wie denn Christus von ihm sagt, Joh. 8:44: 1
und seine Herrschaft in Preussen war ohne Zweifel das eigenthümlichste Product des hierarchischritterlichen Geistes der letzen Jahrhunderte in der deutschen Nation; er hatte eine grossartige Weltenwirkung ausgeübt und ein unermessliches Verdienst um die Ausbreitung des deutschen Namens erworben; aber seine Zeit war vorüber: 1
ward den Ständen nicht in ihrer Versammlung vorgelegt; keiner neuen Deliberation ward es unterworfen; unerwartet, in der kaiserlichen Behausung bekamen sie Kunde davon, nachdem man nichts versäumt, um sie guenstig zu stimmen; die Billigung desselben, die nicht einmal formell genannt werden kann, ward ihnen durch eine Art von Ueberraschung abgewonnen: 1
was "ein unverschämter und sittenloser Ablassprediger: 1
weder griechisch noch ebraeisch, ich will aber dennoch einem Ebraeer und Griechen ziemlich begegnen. Aber die Sprachen machen für sich selbst keinen Theologen, sondern sind nur eine Hülfe. Denn soll einer von einem Dinge reden, so muss er die Sache: 1
welcher das Papstthum für noch lange nicht genug zerscholten, zerschrieben, zersungen, zerdichtet Und zermalet hielt, rief schon 1525 die Censur für seinen nunmehrigen Standpunkt zur Hilfe: 1
wieder: ’Wenn so viel Teufel zu Worms wären als Ziegel auf den Dächern, noch: 1
wir hören aus derselben den tausendstimmigen Ruf nach einer Verbesserung anHaupt und Gliedern uns entgegentönen)": 1
wo D. Carlstadt oder jemand anders vor fünf Jahren mich hätte mögen berichten, dass im Sacrament nichts denn Brot und Wein wäre, der hätte mir einen grossen Dienst gethan. Ich habe wohl so harte Anfechtungen da erlitten und mich gerungen und gewunden, dass ich gern heraus gewesen wäre, weil ich wohl sah, dass ich damit dem Papstthum hätte den grössten Puff können geben. Ich hab auch zween gehabt, die geschickter davon zu mir geschrieben haben denn D. Carlstadt, und nicht also die Worte gemartert nach eigenem Dünken. Aber ich bin gefangen, kann nicht heraus: der Text ist zu gewaltig da, und will sich mit Worten nicht lassen ans dem Sinn reissen: 1
wohl meisterlich geantwortet, hat sie aber doch zu sanft angerührt und mit dem leichten Hobel überlaufen; ich sehe wohl, ich muss mit der Bauernaxt über die groben Blöcke kommen: 1