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1) Die Basis für diese Gewissheit
Jeder Christ darf und soll wissen: Ich darf mich unter die zählen, die zum ewigen Leben vorherbestimmt sind. Der Glaube an Christus als göttliches Geschenk ist das Mittel der Errettung, und da dieses Geschenk nur den Erwählten zuteil wird, darf der Glaubende wissen, dass er unter den Erwählten ist. Der Glaube, so schwach er auch sein mag — vorausgesetzt es ist echter Glaube — ist ein Beweis für die Errettung. »So viele ihrer zum ewigen Leben bestimmt waren (und nur sie)« (Apg 13,48). Glaube ist ein Wunder aus Gnade, der denen eingestiftet wird, die vorher errettet worden sind — ein geistliches Zeichen dafür, dass ihre Errettung schon am Kreuz vollendet und am Auferstehungsmorgen bestätigt worden ist. Der Errettete weiß, dass die Liebe Gottes in sein Herz gegossen ist und ihm seine Sünde vergeben ist. In John Bunyans »Pilgerschaft zur ewigen Seligkeit« lesen wir, eine schwere Last fiel von Christs Schultern, als seine Sünden vergeben worden waren; er erfuhr unendliche Erleichterung. Jeder Bekehrte sollte wissen, dass er sich unter den Erwählten befindet, denn der Heilige Geist erneuert nur jene, die der Vater ausgewählt hat und die vom Sohn erlöst worden sind.
»Es ist Torheit und Unsinn, dass aufrichtige Liebe und vertrauensvolle Hoffnung auf Jesus Christus als Retter und liebender Gehorsam gegenüber dem Herrn sich noch die Frage zu stellen hätten, ob sie sich unter die Erwählten Gottes zählen dürften. Dass jemand an Christus zur Errettung seiner Seele glaubt und sein Verhalten nach ihm aus- richtet, ist immer schon auf Gottes Erwählung zurückzuführen… Es kann nicht sein, dass jemand, der an Christus glaubt, sich nicht unter den Erwählten befindet, denn gerade aufgrund der Erwählung Gottes glaubt überhaupt jemand an Christus… Wir brauchen, ja wir dürfen gar nicht nach einem anderen Beweis für unsere Erwählung suchen. Wenn wir an Christus glauben und ihm gehorchen, dann sind wir auch Seine Kinder.«233233 B. B. Warfield, Gelegenheitsschrift über die Erwählung, S. 18.
Jeder, der Gott liebt und wahres Verlangen nach der Erlösung in Christus hat, ist unter den Erwählten, denn die Nichterwählten haben diese Liebe noch dieses Verlangen nicht. Stattdessen lieben sie das Böse und hassen die Gerechtigkeit — ganz in Übereinstimmung mit ihrer sündigen Natur.
»Handelt jemand gegenüber Gott und seinem Nächsten gerecht? Ist er ehrbar, geradlinig, wohltätig, rein? Wenn ja, und wenn er sich dessen bewusst ist, dass er die Kraft hat, dies auch künftig so zu halten und insofern er sich auf dieses Gewissen auch verlassen kann, insofern darf er glauben, dass er zu ewiger Seligkeit bestimmt ist.«234234 Mozley, The Augustinian Doctrine of Predestination, S. 45.
»Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. — Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod« (1. Joh 3,14). »Jeder, der aus Gott gezeugt ist, tut keine Sünde, weil sein Same in ihm bleibt; er kann nicht sündigen, weil er aus Gott gezeugt ist« (1. Joh 3,9). Dieser Vers bedeutet: Es widerstreitet seinen inneren Prinzipien, zu sündigen. Wenn er in sich geht, sieht er, dass die Sünde gegen sein Wesen streitet und er die Sünde hasst. So wie ein guter Amerikaner nichts tun wird, was direkt gegen sein Land ist, so wird ein echter Gläubiger auch nichts tun, was dem Reich Gottes schadet. Der Sache nach ist freilich niemand ohne Sünde, doch ist es dieses Ideal, was der Gläubige anstrebt. Dr. Warfield sagt einmal:
»Petrus ermahnt uns (2 Petr 1,20), unsere ›Berufung festzumachen‹ — gerade durch die Sorgfalt guter Werke. Er meint damit keineswegs, dass die guten Werke ihrerseits etwa den göttlichen Beschluss der Erwählung sichern. Er beabsichtigt damit vielmehr das Aufkeimen des geistlichen Lebens, welches uns von Gott eingehaucht worden ist, das Aufblühen zur vollen Blüte, indem wir unsere Erlösung ›bearbeiten‹, und dies nicht ohne Christus, sondern in Christus — nur in diesem Sinne können wir sicherstellen, dass wir der Erwählung auch teilhaftig sind, die wir für uns beanspruchen. … Gute Werke werden so zu Mark- und Prüfzeichen der Erwählung, und wenn wir sie in jenem umfassenden Sinn betrachten wollen, wie Petrus es tut, dann sind sie auch die einzigen Mark- und Prüfzeichen der Erwählung. Wir können niemals wissen, dass wir von Gott zu ewigem Leben vorherbestimmt sind, wenn wir in unserem Leben diese Früchte der Erwählung nicht ausleben — Glaube und Tugend, Erkenntnis und Mäßigkeit, Geduld und Gottesfurcht und die Liebe zu den Geschwistern. … Es ist vergeblich, die Versicherung eigener Erwählung außerhalb eines heiligen Lebens suchen zu wollen. Gerade zu heiligem Leben hat Gott sein Volk vor Grundlegung der Welt bestimmt. Heiligkeit als notwendiges Ergebnis ist daher das sichere Zeichen der Erwählung.«235235 Ebd., S. 17.
Toplady sagt:
»Ein Mensch, der mit dem geistlichen Leben vertraut ist, wird wissen, ob er sich am Licht des Angesichtes Gottes erfreut oder ob er in Dunkelheit lebt, genauso wie ein Wanderer weiß, ob er bei Sonnenschein oder bei Regen unterwegs ist.«236236 Quelle nicht angegeben.
Wie kann ich wissen, dass ich unter den Erwählten bin? Genauso gut könnte jemand fragen: Wie weiß ich, dass ich ein loyaler, amerikanischer Bürger bin? Oder: Wie soll ich zwischen weiß und schwarz unterscheiden? Wie zwischen süß und bitter? Jeder kennt instinktiv seine Haltung gegenüber seinem Land, und so geben auch die Schrift und das Gewissen genauso klare Auskunft darüber, ob wir zu Gottes Volk zählen, wie wir wissen, ob wir schwarz oder weiß sind, ob unser Geschmack süß empfindet oder bitter. Jedes Kind Gottes sollte darüber genau Bescheid wissen. Paulus ermahnt die Korinther: »Seht zu, ob ihr im Glauben lebt. Ja, prüft euch! Merkt ihr nichts davon, dass Jesus Christus in euch ist? Dann hättet ihr euch allerdings nicht bewährt« (2 Kor 13,5).
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