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9) Bestimmte Vorteile, die dem Menschen im Allgemeinen zuerkannt werden

Schlussfolgerung: Der Calvinismus leugnet nicht, dass der Mensch generell einige wichtige Segnungen durch Christi Sühne erlangt hat. Der Calvinismus gibt zu, dass die Strafe durch diese Segnung aufgeschoben oder unterdrückt wird, deren die ganze Menschheit durch Adams Sünde schuldig geworden ist. Hier haben wir die Basis, auf der das Evangelium gepredigt wird, welches der Welt großen ethischen Aufschwung eingebracht hat und viele böse Einflüsse verhindert hat. Paulus konnte zu den heidnischen Völkern in Lystra sagen: »Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen . Er spendete Wohltaten, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten, Nahrung und erquicken- den Trank euren Herzen.« Gott lässt seine Sonne scheinen über die Bösen und die Guten; er sendet seinen Regen den Gerechten wie den Ungerechten. Viele zeitliche Segnungen sind so allen Menschen sichergestellt, obwohl sie nicht ausreichen, jedermann ewiges Heil zu vermitteln.

Cunningham hat den Glauben des Calvinismus hier ganz klar zusammengefasst:

»Die Verfechter der Teilerlösung oder begrenzten Sühne leugnen nicht, dass die Menschheit im Allgemeinen, also auch jene Menschen, die verderben werden, viele Vorteile und Gaben durch Christi Tod erlangen; nicht eine einzige Position, die sie beziehen, verbietet es ihnen, dies zuzugeben. Sie glauben, dass es sehr wichtige Gaben sind, die der Tod Christi allen Menschen schenkt, und unter diese Segnungen sind auch jene einbegriffen, die letztlich unbußfertig und ungläubig bleiben werden. Was sie aber sehr wohl leugnen, ist, dass Christus allen Menschen die Segnungen vermitteln wollte, die sein Tod eigentlich errungen hat, insofern dieser Tod Sühnecharakter hatte; dass er also keineswegs allen jene Erlösung angeboten oder vermittelt hat. Viele der Segnungen erstehen dem Menschen aus dem Tode Christi nebenher und begleitend und in Konsequenz der Beziehungen, in denen gesamt gesehen die Menschen untereinander stehen. Alle diese Gaben hat Gott selbstverständlich vorausgesehen, als er beschloss, seinen Sohn in die Welt zu senden; sie sind sein besonders Geschenk an die Menschheit. All diese Gaben sollen auf Ihn zurückgeführt werden, wenn er so seine Herrlichkeit entfaltet und sein Wesen offenbart, ja, seinen tatsächlichen Zweck erreicht. Der Mensch hätte sehen und erkennen sollen, dass Christus der Mittler all dieser Gaben ist — durch sein Leiden und durch seinen Tod.«138138     Cunningham, Historical Theology, Bd. 2, S. 333.

So gesehen, könnte man sagen, Christus sei für alle Menschen gestorben; wir setzen dem arminianischen Dogma kein uneingeschränktes »Nein« entgegen. Von der Wirksamkeit des Todes Christi nur für die Erwählten dagegen rücken wir nicht ab; ihre Erlösung ist durch diesen Tod verursacht und bewirkt; alle anderen Auswirkungen des Evangeliums in anderen Menschen sind diesem großen Ziel nur nebensächlich.


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