Ach, treuer Gott, ich ruf zu dir, Hilf, dass mich nicht bethöre Die böse Lust, die steckt in mir, Nach Reichthum, Wollust, Ehre: Gieb, dass ich an dein Wort mich halt, Und dadurch, was mich mannigfalt Anfichtet, überwinde. | Ach, meine Seel kann ihre Ruh Im Zeitlichen nicht finden; Was ich da vornehm’ oder thu, Wie Rauch pflegt zu verschwinden: Unsterblich ist die Seel, es muss Unsterblich sein, was ohn Verdruss Dieselbe soll vergnügen. | Mir ist nichts auf der Welt bewusst, Dass solche Ruh könnt geben, Nicht Augenlust, nicht Fleischeslust, Nicht hoffährtiges Leben: Drum will ich auch nicht denken drauf, Und mein Gemüth zu Gott hinauf Und seiner Fülle richten. | O höchstes Gut, sei hier und dort Mein Reichthum, Lust und Ehre: Gieb, dass in mir sich fort und fort Das Sehnen nach dir mehre; Dass ich dich stets vor Augen hab, Mir selbst und allem sterbe ab, Das mich von dir will ziehen. | Hilf, dass ich meinen Wandel führ Bei dir im Himmel oben, Da ich werd ewig sein mit dir, Dich schauen und dich loben: So kann mein Herz zufrieden sein, Und finden, Gott, in dir allein Die wahre Ruh und Freude. | |