Wie oft hab ich den Bund gebrochen, Den ich, o Gott, mit dir gemacht, Wie oft getreu zu sein versprochen, Und des Versprechens nicht gedacht! Jetzt nah ich bebend mich aufs Neue Dir, Herr, vor dem ich strafbar bin, Und wein und sinke vor dir hin, Durchdrungen ganz von Scham und Reue. | Gross ist die Schuld; doch dein Erbarmen Ist grösser noch als meine Schuld: Den Sohn gabst du zum Heil des Armen, Und ihn ergreif ich, Gott der Huld: Herr, nicht in meinem eignen Namen Fleh ich: Nimm Straf und Schuld von mir! Ich fleh um Gnad und Trost zu dir In deines Eingebornen Namen. | Heil mir! durch ihn wird mir vergeben, Sein Blut tilgt allen meinen Schmerz, Und Wonne, Freude, neues Leben Durchströmen mein beklemmtes Herz: Lass Jubel statt der Klagen tönen, Mein Mund, da du erhöret bist: Ihr, die ihr jetzt aus Kummer fliesst, Ihr Thränen, werdet Freudenthränen. | Du, der durch seines Wortes Stärke In Sündern neue Herzen schafft, Sie göttlich stärkt, und gute Werke Selbst in uns wirkt, o Geist der Kraft, Stärk mich, das schwache Kind der Erde, Dass die empfangne Gnade nicht Mir einst ein strengeres Gericht Durch neue Uebertretung werde. | |