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DER SCHATZ IM HIMMEL.

Suchet was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes.

Simon Dach. 1605-1659.

Nimm dich, o meine Seel, in Acht,

Du musst schon hier in diesem Leben

Nach dem, was ewig selig macht,

Nicht allererst im Tode streben.

Der Himmel hat dein wahres Gut,

Nach dem du jederzeit sollst trachten;

Daselbst hin schick du deinen Muth,

Und lern die Erde bald verachten.

O wer beschreibt den Reichthum mir,

Der dort ist beigelegt den Frommen,

Wer alle Lust, zu welcher wir,

Wenn wir die Welt verachten, kommen!

Kein Ohr und Aug hat je erkannt,

Und Keines Herz hat noch empfunden

Der Seelen Ruh und Freudenstand,

Die alles selig überwunden.

Was hemmt die Erde meinen Lauf?

Was hält sie mich mit Zaum und Zügel?

Ich sehne herzlich mich hinauf;

Wer giebt mir hiezu Adlers Flügel?

Komm, Jesu, nimm mich zu dir ein,

Komm, säum mich nicht in meinen Freuden,

Ich habe Lust, bei dir zu sein

Und darum selig abzuscheiden.

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