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TROST DES GEBETES.

Wenn die Gerechten schreien, so höret der Herr:

Und errettet sie aus aller ihrer Noth.

Johann Olearius. 1611-1684.

Wenn dich Unglück hat betreten,

Wenn du steckst in Angst und Noth,

Musst du fleissig zu Gott beten;

Beten hilft in Noth und Tod,

Dass du Gottes Angesicht,

Auch im Kreuz auf dich gericht,

Kannst aus seinem Wort erblicken,

Und dein Herz mit Trost erquicken.

Keiner wird ja nie zu Schanden,

Der sich seinem Gott vertraut;

Kommt dir gleich viel Noth zu Handen,

Hast du auf ihn wohl gebaut:

Obs gleich scheint, als hört er nicht,

Weiss er doch, was dir gebricht:

Deine Noth musst du ihm klagen

Und in keiner Noth verzagen.

Rufen, Schreien, Klopfen, Beten

Ist der Christen beste Kunst;

Allzeit gläubig vor ihn treten,

Findet Hülfe, Gnad und Gunst:

Wer Gott fest vertrauen kann,

Ist der allerbeste Mann;

Der wird allzeit Rettung finden,

Kein Feind wird ihn überwinden.

Lerne Gottes Weise merken,

Die er bei den Seinen hält:

Er will ihren Glauben stärken,

Wenn sie Unglück überfällt:

Unser Gott, der lebt ja noch;

Schweigt er gleich, so hört er doch:

Schrei getrost, du musst nicht zagen,

Dein Gott kann dir nichts versagen.

Lass dich Gottes Wort regieren,

Merke, was die Wahrheit lehrt;

Satan wird dich nicht verführen,

Der die ganze Welt verkehrt:

Gottes Wahrheit ist dein Licht,

Dein Schutz, Trost und Zuversicht.

Trau nur Gott, der kann nicht lügen,

Bet, du wirst gewiss obsiegen.

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