Was du vor tausend Jahren, Mein Heiland, hast gethan, Lässt du noch jetzt erfahren Die so dir gläubig nahn. So wie den armen Blinden, Nach deines Worts Bericht, Liess’st du mich Gnade finden Und gabst mir Freud und Licht. | Betrübt sass ich am Wege, Tiefblind in meinem Geist, Sehnsucht im Herzen rege, Doch Wehmuth allermeist: Die Psalmen hört ich singen, Die Palmen fühlt ich wehn, Die dir die Gläubgen bringen, Und konnte dich nicht sehn. | Zu gross wards mit dem Schmerze, Zu drückend ward die Pein, Da fasst ich mir ein Herze, Hub an nach dir zu schrein: Sohn Davids, rette, heile, Wie du’s verheissen hast; O liebster Jesu, eile, Nimm von mir Nacht und Last. | Und immer heisser weinend, Mit immer lauterm Wort, Stets mehr mein Herz entsteinend, Fuhr ich zu rufen fort. Da ward mein Aengsten minder, Da sagte was zu mir: Getrost, du armer Blinder, Getrost, er rufet dir! | Du standst, ich fühlt es, stille, Ich wankte zu dir hin, Abfiel mein eigner Wille, Verändert war der Sinn. Du sprachst: Was willst du haben O Herr, ich möchte sehn, An deinem Blick mich laben Du sprachst: Es soll geschehn! | Und was du hast gesprochen, Das fehlt ja nimmer nicht; Mein Zagen ward gebrochen Und meiner Seele Licht. Du giebst mir deinen Segen; Frei von der alten Schmach, Folg ich auf deinen Wegen Dir, Herr, in Freuden nach. | |