Geht nun hin und grabt mein Grab, Denn ich bin des Wanderns müde, Von der Erde scheid ich ab, Denn mir ruft des Himmels Friede, Denn mir ruft die süsse Ruh Von den Engeln droben zu. | Geht nun hin und grabt mein Grab, Meinen Lauf hab ich vollendet, Lege nun den Wanderstab Hin, wo alles Irdsche endet; Lege selbst mich nun hinein In das Bette sonder Pein. | Was soll ich hienieden noch In dem dunkeln Thale machen? Denn wie mächtig, stolz und hoch Wir auch stellen unsre Sachen, Muss es doch wie Sand zergehn, Wann die Winde drüber wehn. | Darum, Erde, fahre wohl, Lass mich nun in Frieden scheiden! Deine Hoffnung, ach! ist hohl, Deine Freuden selber Leiden, Deine Schönheit Unbestand, Eitel Wahn und Trug und Tand. | Darum letzte gute Nacht, Sonn und Mond und liebe Sterne, Fahret wohl mit eurer Pracht! Denn ich reis’ in weite Ferne, Reise hin zu jenem Glanz, Worin ihr verschwindet ganz. | Ihr, die nun in Trauren geht, Fahret wohl, ihr lieben Freunde: Was von oben niederweht, Tröstet ja des Herrn Gemeinde; Weint nicht ob dem eitlen Schein, Droben nur kann ewig sein. | Weinet nicht, dass nun ich will Von der Welt den Abschied nehmen, Dass ich aus dem Irrthum will, Aus den Schatten, aus den Schemen, Aus dem Eitlen, aus dem Nichts Hin ins Land des ewgen Lichts. | Weinet nicht, mein süsses Heil, Meinen Heiland hab ich funden, Und ich habe auch mein Theil In den warmen Herzenswunden, Woraus einst sein heilges Blut Floss der ganzen Welt zu Gut. | Weint nicht! mein Erlöser lebt; Hoch vom finstern Erdenstaube Hell empor die Hoffnung schwebt, Und der Himmelsheld, der Glaube, Und die ewge Liebe spricht: Kind des Vaters, zittre nicht! | |