Beschwertes Herz, leg ab die Sorgen, Erhebe dich, gebeugtes Haupt, Es kommt der angenehme Morgen, Da Gott zu ruhen hat erlaubt, Da Gott zu ruhen hat befohlen Und selbst die Ruhe eingeweiht; Auf! auf! Du hast vorhin viel Zeit Dem Dienst des Herren abgestohlen. | Auf! lass Aegyptens eitles Wesen, Die Stoppeln und die Ziegel stehn, Du sollst bethautes Manna lesen, Und in des Herren Tempel gehn, Ihm zu bezahlen deine Pflichten, Und zur Vermehrung seines Ruhms Die Werke deines Priesterthums In tiefster Andacht zu verrichten. | Mein Gott, ich bin vor dir erschienen Und gebe auf dein Winken acht: Wie kann ich dir gefällig dienen, Wenn mich dein Geist nicht tüchtig macht? Wie wird mein Herz in dir erfreuet, Wenn er nicht stillt der Sünden Qual? Wie bet ich, wenn er meine Schal Mit reichem Weihrauch nicht bestreuet? | Kann meine Harfe lieblich klingen, Wenn sie dein Finger nicht berührt? Kann ich die düstre Nacht durchdringen, Wenn dieser Leitstern mich nicht führt? Kann ich dein süsses Opfer werden, Wenn diese Flamm nicht in mich fährt, Und mich in deiner Lieb verzehrt, Und hebet von dem Staub der Erden? | Mein Jesus hat mein Herz so theuer Zu seinem Tempel eingeweiht; Hier ist dein Heerd, hier ist dein Feuer, Die Fülle deiner Herrlichkeit, Dein Heiligthum, dein Stuhl der Gnade: Dein Licht und Recht, das Himmel-brod, Des Geistes Frucht, und dein Gebot Erfüllen diese Bundeslade. | Wenn sich des Lebens Werktag enden, So ruh, von allem Frohndienst los, Mein Geist in deinen Vaterhänden, Mein Leib in seiner Mutter Schoss; Bis beides feiern wird dort oben, Wo man in sicherm Frieden ruht, Nichts denket, redet oder thut, Als dich zu lieben, dich zu loben. | |