Wach auf, wach auf, du sichre Welt, Der letzte Tag wird wahrlich kommen, Denn was im Himmel ist bestellt, Wird durch die Zeit nicht hingenommen: Ja was der Heiland selbst geschworen, Soll endlich allzumal geschehn: Obgleich die Welt muss untergehn, So wird sein Wort doch nicht verloren. | Wach auf, der Herr kommt zum Gericht Er wird sehr prächtig lassen schauen Sein richterliches Angesicht, Das die Verdammten machet grauen: Seht, Den der Vater lässet sitzen Zu seiner Rechten, Der die Welt Zu seinen Füssen hat gestellt, Der kommt mit Donner, Feur und Blitzen. | Wach auf, wach auf, du sichre Welt, Wie schnell wird dieser Tag einbrechen; Wer weiss, wie bald es Gott gefällt, Sein Will ist gar nicht auszusprechen: Ach hüte dich vor Geiz und Prassen! Gleichwie das Vöglein wird berückt Noch eh es seinen Feind erblickt, So schnell wird dieser Tag dich fassen. | Der Herr verzeucht die letzte Zeit, Dieweil Er uns so herzlich liebet, Und nur aus lauter Freundlichkeit Uns Frist und Raum zur Busse giebet; Er weiss gar sanft mit uns zu fahren, Hält auf den lieben jüngsten Tag, Dass sich der Frommen Glaube mag Sammt Lieb und Hoffnung offenbaren. | Erscheinen wird das lieblich Theil, Der Tag des Richters, euch, ihr Frommen, An welchem eur erwünschtes Heil, Euch frei zu machen, ist gekommen! Der rechte Josua wird bringen Die Seinigen mit starker Hand In das gelobte Vaterland, Ein Siegeslied daselbst zu singen. | Der Frühling ist schon vor der Thür, Der Feigenbaum will Laub gewinnen, Die Blümlein schiessen auch herfür, Die Zeit erneuert uns die Sinnen: Bald kommt das rechte Sommerleben, In welchem unser Leib wird sein Verkläret wie der Sonnenschein, Den uns der jüngste Tag wird geben. | Wohlan! wir wollen Tag und Nacht Im Geist und unablässig beten, Wir wollen immer geben Acht Auf unsern Herrn, und vor Ihn treten: Kommt, lasset uns entgegengehen Dem Bräutigam zu rechter Zeit, Damit wir in der Ewigkeit Sammt allen Engeln vor Ihm stehen. | |