Ich singe Dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust; Ich sing und mach auf Erden kund Was mir von Dir bewusst. Ich weiss, dass Du, der Brunn der Gnad Und ewge Quelle seist, Daraus uns Allen früh und spat Viel Heil und Gutes fleusst. | Was sind wir doch? was haben wir Auf dieser ganzen Erd, Das uns, o Vater, nicht von Dir Allein gegeben werd? Wer hat das schöne Himmelszelt Hoch über uns gesetzt? Wer ist es, der uns unser Feld Mit Thau und Regen netzt? | Wer wärmet uns in Kält und Frost? Wer schützt uns vor dem Wind? Wer macht es, dass man Oel und Most Zu seinen Zeiten findt? Wer giebt uns Leben und Geblüt? Wer hält mit seiner Hand Den goldnen, werthen, edlen Fried In unserm Vaterland? | Ach, Herr mein Gott, das kommt von Dir, Du, Du musst Alles thun: Du hältst die Wach an unsrer Thür, Und lässt uns sicher ruhn. Du nährest uns von Jahr zu Jahr, Bleibst immer fromm und treu, Und stehst uns, wenn wir in Gefahr Gerathen, herzlich bei. | Du strafst uns Sünder mit Geduld, Und schlägst nicht allzusehr, Ja endlich nimmst du unsre Schuld, Und wirfst sie in das Meer. Wenn unser Herze seufzt und schreit, Wirst du gar leicht erweicht, Und giebst uns, was uns hoch erfreut, Und Dir zur Ehr gereicht. | Du zählst, wie oft ein Christe wein, Und was sein Kummer sei; Kein stilles Thränlein ist so klein, Du hebst und legst es bei. Du füllst des Lebens Mangel aus Mit dem was ewig steht, Und führst uns in des Himmels Haus, Wenn uns die Erd entgeht. | Wohl auf, mein Herze, sing und spring, Und habe guten Muth; Dein Gott, der Ursprung aller Ding, Ist selbst und bleibt dein Gut. Er ist dein Schatz, dein Erb und Theil, Dein Glanz und Freudenlicht, Dein Schirm und Schild, dein Hülf und Heil, Schafft Rath und lässt dich nicht. | Was kränkst du dich in deinem Sinn Und grämst dich Tag und Nacht? Nimm deine Sorg und wirf sie hin Auf Den, Der dich gemacht. Hat Er dich nicht von Jugend auf Versorget und ernährt? Wie manchen schweren Unglückslauf Hat Er zurückgekehrt? | Er hat noch niemals was versehn In seinem Regiment: Nein, was Er thut und lässt geschehn, Das nimmt ein selig End. Ei nun, so lass Ihn ferner thun, Und red Ihm nicht darein; So wirst du hier in Frieden ruhn, Und ewig fröhlich sein. | |