Keine Schönheit hat die Welt, Die mir nicht vor Augen stellt Meinen schönsten Jesum Christ, Der der Schönheit Ursprung ist. | Wenn die Morgenröth entsteht, Und die goldne Sonn aufgeht, So erinnre ich mich bald Seiner himmlischen Gestalt. | Ja, oft denk ich an sein Licht, Wenn der frühe Tag anbricht: Ach was ist für Herrlichkeit In dem Licht der Ewigkeit! | Seh ich dann den Mondenschein, Und des Himmels Aeugelein, So gedenk ich: Der diess macht, Hat viel tausend grössre Pracht. | Schau ich, in dem Frühling an, Unsern bunten Wiesenplan, So bewegt es mich zu schrein: Ach, wie muss der Schöpfer sein! | Wenn ich zu dem Quellbrunn geh Oder bei dem Bächlein steh; So versenkt sich stracks in Ihn, Als den reinsten Quell, mein Sinn. | Lieblich singt die Nachtigall, Süsse klingt der Flötenschall; Aber über allen Ton Ist das Wort: Marien Sohn! | Anmuth giebt es in der Luft, Wenn die Echo wieder ruft; Aber nichts ist überall, Wie des Liebsten Wiederhall. | Ei nun, Schönster, komm herfür, Komm und zeige selbst Dich mir; Lass mich sehn dein eigen Licht, Und dein blosses Angesicht. | O dass deiner Gottheit Glanz Meinen Geist umgäbe ganz, Und der Stral der Herrlichkeit Mich entrückt aus Ort und Zeit! | Ach, mein Jesu, nimm doch hin, Was mir decket Geist und Sinn, Dass ich Dich zu jeder Frist Sehe, wie Du selber bist. | |