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Sommerlied. I.

Herr, du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen, und sind geschaffen.

Johann Angelus. 1624-1677.

Keine Schönheit hat die Welt,

Die mir nicht vor Augen stellt

Meinen schönsten Jesum Christ,

Der der Schönheit Ursprung ist.

Wenn die Morgenröth entsteht,

Und die goldne Sonn aufgeht,

So erinnre ich mich bald

Seiner himmlischen Gestalt.

Ja, oft denk ich an sein Licht,

Wenn der frühe Tag anbricht:

Ach was ist für Herrlichkeit

In dem Licht der Ewigkeit!

Seh ich dann den Mondenschein,

Und des Himmels Aeugelein,

So gedenk ich: Der diess macht,

Hat viel tausend grössre Pracht.

Schau ich, in dem Frühling an,

Unsern bunten Wiesenplan,

So bewegt es mich zu schrein:

Ach, wie muss der Schöpfer sein!

Wenn ich zu dem Quellbrunn geh

Oder bei dem Bächlein steh;

So versenkt sich stracks in Ihn,

Als den reinsten Quell, mein Sinn.

Lieblich singt die Nachtigall,

Süsse klingt der Flötenschall;

Aber über allen Ton

Ist das Wort: Marien Sohn!

Anmuth giebt es in der Luft,

Wenn die Echo wieder ruft;

Aber nichts ist überall,

Wie des Liebsten Wiederhall.

Ei nun, Schönster, komm herfür,

Komm und zeige selbst Dich mir;

Lass mich sehn dein eigen Licht,

Und dein blosses Angesicht.

O dass deiner Gottheit Glanz

Meinen Geist umgäbe ganz,

Und der Stral der Herrlichkeit

Mich entrückt aus Ort und Zeit!

Ach, mein Jesu, nimm doch hin,

Was mir decket Geist und Sinn,

Dass ich Dich zu jeder Frist

Sehe, wie Du selber bist.

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