Zeuch ein zu deinen Thoren, Sei meines Herzens Gast, Der du, da ich geboren, Mich neu geboren hast: O hochgeliebter Geist Des Vaters und des Sohnes, Mit Beiden gleichen Thrones, Mit Beiden gleich gepreist! | Zeuch ein, lass mich empfinden Und schmecken deine Kraft, Die Kraft, die uns von Sünden Hülf und Errettung schafft; Entsündge meinen Sinn, Dass ich mit reinem Geiste Dir Ehr und Dienste leiste, Die ich dir schuldig bin. | Ich war ein wilder Reben, Du hast mich gut gemacht; Der Tod durchdrang mein Leben, Du hast ihn umgebracht Und in der Tauf erstickt, Als wie in einer Fluthe Mit dessen Tod und Blute, Der uns im Tod erquickt. | Du bist das heilge Oele, Dadurch gesalbet ist Mein Leib und meine Seele Dem Herren Jesu Christ Zum wahren Eigenthum, Zum Priester und Propheten, Zum König, den in Nöthen Gott schützt im Heiligthum. | Du bist ein Geist, der lehret Wie man recht beten soll; Dein Beten wird erhöret, Dein Singen klinget wohl; Es steigt zum Himmel an, Es steigt und lässt nicht abe, Bis der geholfen habe, Der Allen helfen kann. | Du bist ein Geist der Freuden, Vom Trauren hältst Du nicht, Erleuchtest uns im Leiden Mit deines Trostes Licht: Ach ja wie manchesmal Hast Du mit süssen Worten Mir aufgethan die Pforten Zum goldnen Freudensaal. | Du bist ein Geist der Liebe, Ein Freund der Freundlichkeit, Willst nicht, dass uns betrübe Zorn, Zank, Hass, Neid und Streit: Der Feindschaft bist Du feind, Willst, dass durch Liebesflammen Sich wieder thun zusammen Die voller Zwietracht sind. | Du, Herr, hast selbst in Händen Die ganze weite Welt, Kannst Menschenherzen wenden, Wie Dir es wohlgefällt: So gieb doch deine Gnad Zum Fried und Liebesbanden, Verknüpf in allen Landen Was sich getrennet hat. | Erhebe Dich und steure Dem Herzleid auf der Erd, Bring wieder und erneure Die Wohlfarth deiner Herd: Lass blühen wie zuvor Die Länder, so verheeret, Die Kirchen, so zerstöret Durch Krieg und Feuers Zorn. | Beschirm die Obrigkeiten, Bau unsers Fürsten Thron, Lass Segen uns begleiten, Schmück als mit einer Kron Die Alten mit Verstand, Mit Frömmigkeit die Jugend, Mit Gottesfurcht und Tugend Das Volk im ganzen Land. | Erfülle die Gemüther Mit reiner Glaubenszier, Die Häuser und die Güter Mit Segen für und für: Vertreib den bösen Geist, Der Dir sich widersetzet, Und, was dein Herz ergötzet, Aus unserm Herzen reisst. | Gieb Freudigkeit und Stärke, Zu stehen in dem Streit, Den Satans Reich und Werke Uns täglich anerbeut: Hilf kämpfen ritterlich, Damit wir überwinden, Und ja zum Dienst der Sünden Kein Christ ergebe sich. | Richt unser ganzes Leben Allzeit nach deinem Sinn, Und wenn wirs sollen geben Ins Todes Rachen hin; Wenns mit uns hier wird aus, So hilf uns fröhlich sterben Und nach dem Tod ererben Des ewgen Lebens Haus. | |