Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld Der Welt und ihrer Kinder, Es geht und träget in Geduld Die Sünden aller Sünder; Es geht dahin, wird matt und krank, Ergiebt sich auf die Würgebank, Verzicht auf alle Freuden, Es nimmet an Schmach, Hohn und Spott, Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod, Und spricht: Ich wills gern leiden. | Mein Lebetage will ich Dich Aus meinem Sinn nicht lassen, Dich will ich stets, gleich wie Du mich, Mit Liebesarmen fassen: Du sollst sein meines Herzens Licht, Und wenn mein Herz in Stücken bricht, Sollst Du mein Herze bleiben: Ich will mich Dir, mein höchster Ruhm, Hiermit zu deinem Eigenthum Beständiglich verschreiben. | Ich will von deiner Lieblichkeit Bei Nacht und Tage singen, Mich selbst auch Dir zu aller Zeit Zum Freudenopfer bringen: Mein Bach des Lebens soll sich Dir Und deinem Namen für und für In Dankbarkeit ergiessen; Und was Du mir zu gut gethan, Dass will ich stets, so tief ich kann, In mein Gedächtniss schliessen. | Was schadet mir des Todes Gift! Dein Blut das ist mein Leben: Wenn mich des Kreuzes Hitze trifft, So kann mirs Schatten geben; Setzt mir der Wehmuth Schmerzen zu, So find ich bei Dir meine Ruh, Wie auf dem Bett ein Kranker; Und wenn des Kreuzes Ungestüm Mein Schifflein treibet um und um, So bist Du dann mein Anker. | Wenn ich soll endlich treten ein In deines Reiches Freuden, So soll diess Blut mein Purpur sein, Ich will mich darein kleiden; Es soll sein meines Hauptes Kron, In welcher ich will vor den Thron Des höchsten Vaters gehen, Und Dir, dem er mich anvertraut, Als eine wohlgeschmückte Braut An deiner Seiten stehen. | |