Jerusalem, du hochgebaute Stadt, Wollt Gott, ich wär in dir! Mein sehnlich Herz so gross Verlangen hat, Und ist nicht mehr bei mir: Weit über Berg und Thale, Weit über blache Feld Schwingt es sich überalle, Und eilt aus dieser Welt. | O schöner Tag, und noch viel schönre Stund, Wann wirst du kommen schier? Da ich mit Lust, mit Freud und freiem Muth Die Seele geb von mir In Gottes treue Hände, Zum auserwählten Pfand, Dass sie mit Heil anlände In jenem Vaterland. | Im Augenblick wird sie erheben sich Bis an das Firmament, Wenn sie verlässt so sanft, so wunderlich Die Stätt der Element: Fährt auf Eliä Wagen Mit froher Engel Schaar, Die sie in Händen tragen, Umgeben ganz und gar. | O Ehrenburg, sei nun gegrüsset mir, Thu auf der Gnaden Pfort: Wie grosse Zeit hat mich verlangt nach dir, Eh ich bin kommen fort Aus jenem bösen Leben, Aus jener Nichtigkeit, Und mir Gott hat gegeben Das Erb der Ewigkeit! | Was für ein Volk, was für ein edle Schaar Kommt dort gezogen schon? Was in der Welt von Auserwählten war, Seh ich, die beste Kron, Die Jesus mir, der Herre, Entgegen hat gesandt, Da ich noch war so ferne In meinem Thränenland. | Propheten gross und Patriarchen hoch, Auch Christen insgemein, Die weiland dort trugen des Kreuzes Joch Und der Tyrannen Pein, Schau ich in Ehren schweben, In Freiheit überall, Mit Klarheit hell umgeben, Mit sonnenlichtem Stral. | Wenn dann zuletzt ich angelanget bin Im schönen Paradeis, Von höchster Freud erfüllet wird der Sinn, Der Mund voll Lob und Preis: Das Alleluia reine Singt man in Heiligkeit, Das Hosianna feine Ohn End in Ewigkeit. | Mit Jubelklang dort vor des Lammes Thron, In Chören ohne Zahl, Dass von dem Klang und von dem süssen Ton Erbebt der Freudensaal: Mit hunderttausend Zungen, Mit Stimmen noch viel mehr, Wie von Anfang gesungen Des Himmels selig Heer. | |