Lebt, ihr Christen, so allhier auf Erden, Dass ihr Christo möget ähnlich werden, Der aus dem Leiden Ging zum Vater in das Reich der Freuden. Seht auf die mit eifrigem Verlangen, Die Ihm nach und euch sind vorgegangen; Schaut an ihr Leben, Wie sie euch dazu ein Beispiel geben. | So vollführet eures Herzogs Lehren, Folgt Ihm, wo ihr Ihm wollt angehören: Entsagt dem allen, Was dem Fleisch und Welt noch kann gefallen. Opfert euch Ihm auf und eure Glieder, Fallet unterm Kreuze vor Ihm nieder; Im Kreuzesorden Seid ihr seine Knecht und Ritter worden. | Haltet euch an Ihn, da ihr müsst streiten, Bleibt beständig, Er steht euch zur Seiten: Er hilft euch ringen, Giebt euch Kraft, den Sieg davon zu bringen. Er wird euch, wenn einst es kommt zum Scheiden, Statt der Noth mit seiner Ruh bekleiden: Ihr habt zu hoffen, Was von niemand hier wird angetroffen. | Nur, dass ihr im Glauben hier recht kämpfet, Und die Sünde, euren Feind, stets dämpfet, Der euch mit Haufen Und mit grossem Sturm pflegt anzulaufen. Wer nun glücklich diesen Kampf geendet, Und den schweren Kleinodslauf vollendet, Dem wird die Krone Der Gerechtigkeit geschenkt zu Lohne. | Die bleibt ihm vom Herren beigeleget, Der sein Bildniss ihm ins Herz gepräget, Er wird ihn leiten Zu den Brunnen aller Seligkeiten. Ach, so lohnt der Richter allen denen, Die Ihn lieben und sich nach Ihm sehnen; Er kennt die Seinen, Die drauf warten, dass er mög erscheinen. | |