Wie schön leuchtet der Morgenstern Vom Firmament des Himmels fern! Die Nacht ist nun vergangen, All Creatur macht sich herfür Des edlen Lichtes Pracht und Zier Mit Freuden zu empfangen: Was lebt, Was schwebt Hoch in Lüften, Tief in Klüften, Lässt zu Ehren Seinem Gott ein Danklied hören. | Drum, o mein Herz, dich auch aufricht, Erheb dein Stimm und säume nicht Dem Herrn dein Lob zu bringen. Denn, Herr, Du bist’s, dem Lob gebührt, Dess Ruhm niemals vollendet wird, Den man lässt innig klingen Mit Fleiss Dank, Preis, Freudensaiten, Dass von weiten Man kann hören Dich, o meinen Heiland, ehren. | Ich lag in stolzer Sicherheit, Sah nicht, mit was Gefährlichkeit Ich diese Nacht umgeben: Des Teufels List und Büberei, Die Höll, des Todes Tyrannei Stund mir nach Leib und Leben, Dass ich Schwerlich Wär entkommen Und entnommen Diesen Banden, Wenn Du mir nicht beigestanden. | Allein, o Jesu, meine Freud In aller Angst und Traurigkeit, Du hast mich heut befreiet, Du hast der Feinde Macht gewehrt, Mir Schutz und sanfte Ruh beschert, Des sei gebenedeiet! Mein Muth, Mein Blut Soll nun singen, Soll nun springen, All mein Leben Soll Dir Dankeslieder geben. | O mein Herr, süsser Lebenshort, Lass ferner deine Gnadenpfort Mir heut auch offen bleiben: Sei meine Burg und festes Schloss, Und lass kein feindliches Geschoss Daraus mich immer treiben: Stell Dich Für mich Hin, zu kämpfen Und zu dämpfen Pfeil und Eisen, Wenn der Feind will Macht beweisen. | Geuss deiner Gnade reichen Stral Auf mich vom hohen Himmelssaal, Mein Herz in mir erneue: Dein guter Geist mich leit und führ, Dass ich nach meines Stands Gebühr Zu thun mich innig freue. Gieb Rath Und That, Lass mein Sinnen Und Beginnen Stets sich wenden, Seinen Lauf in Dir zu enden. | Wend Unfall ab, kanns anders sein, Wo nicht, so geb ich mich darein, Und will nicht widerstreben. Doch komm, o süsser Morgenthau, Mein Herz erfrisch, dass ich Dir trau, Und bleib im Kreuz ergeben, Bis ich Endlich Nach dem Leiden zu den Freuden Werd erhoben, Da ich Dich will ewig loben. | Indess, mein Herze sing und spring, In allem Kreuz sei guter Ding, Der Himmel steht dir offen; Lass Schwermuth dich nicht nehmen ein, Denk, dass die liebsten Kinder sein Allzeit das Kreuz betroffen: Drum so Sei froh, Glaube feste, Dass das Beste, So bringt Frommen, Wir in jener Welt bekommen. | |