Wer mein Fleisch isset, und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben.
Johann Jacob Rambach. 1693-1735.
Mein Jesu, der Du vor dem Scheiden, In deiner letzten Trauernacht, Uns hast die Früchte deiner Leiden Im Mahl des neuen Bunds vermacht: Es preisen gläubige Gemüther Dich, Stifter dieser hohen Güter. | So oft wir dieses Mahl geniessen, Wird dein Gedächtniss bei uns neu, Und neue Lebensströme fliessen Uns zu von deiner Lieb und Treu: Dein Blut, dein Tod und deine Schmerzen Erneuern sich in unsern Herzen. | Es wird dem zitternden Gewissen Ein neues Siegel aufgedrückt, Dass unser Schuldbrief sei zerrissen, Dass unsre Handschrift sei zerstückt, Dass wir Vergebung unsrer Sünden In deinen blutgen Wunden finden. | Das Band wird inniger geschlungen, Das Dich und uns zusammenfügt; Die Liebe, die uns schon durchdrungen, Zu Dir, o Heiland, steigt und siegt: Wir werden neu in solchen Stunden Mit Dir zu Einem Geist verbunden. | Diess Brod kann wahre Nahrung geben, Diess Blut erquicket unsern Geist. Es mehrt sich unser innres Leben, Wenn unser Glaube dich geneusst: Wir fühlen neue Kraft und Stärke In unserm Kampf und Glaubenswerke. | Wir treten in genaure Bande Mit deines Leibes Gliedern ein, Mit denen wir im Bundeslande Ein Herz und Eine Seele sein: Der Geist muss mehr zusammenfliessen, Da wir Ein Fleisch und Blut geniessen. | Dein Fleisch muss uns zum Pfande dienen, Dass unser Fleisch, so schwachheitvoll, Einst herrlich aus dem Staube grünen Und unverweslich werden soll; Ja, dass Du uns ein ewig Leben Nach dieser Pilgerzeit wirst geben. | O theures Lamm, so edle Gaben Hast Du in dieses Mahl gelegt! Da wir Dich selbst zur Speise haben, Wie wohl ist unser Geist gepflegt! Diess Mahl ist unter allen Leiden Ein wahrer Vorschmack jener Freuden. | |